Dank an alle Besucher meiner Lesung gestern!!!

Beschreibung

Es hat wieder Spaß gemacht auf der Insel mein Programm "Zwischen Tee und Nowottny" als Sprechblasen vorzutragen. Zum Programm habe ich dieses Bild vom 17.2.2007 rausgesucht - ein Ausblick mit meiner Nikon aus der S-Bahn. Und schön, dass diese meine Geschichte so gut bei Euch ankam.

hier ein Ausschnitt:

S-Bahn fahren

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Hochhackige Honigkuchenpferde mit Absatzfrisur schlängeln sich an dem notorischen Streckenplangucker vorbei und ignorieren stets mit angstverzerrten Augen das Schild „Tür unbenutzbar“. Wenn nach mehrmaligen hastigen Druck des „Door Open Buttons“ die Technik versagt, wird zunächst in Ruhe das Schild gelesen, möglicherweise begriffen und in Panik die nächste Tür aufgesucht um auf den Bahnsteig zu gelangen. Dabei wird natürlich der selbst Schuldige Fahrstreckengucker angerempelt und als „Arsch – der aus dem Weg zu gehen hat“ betitelt. Der Kerl ruft der entzückenden Gazelle nach: „Blöde Kuh!“ Während einer 40minütigen Fahrt erlebe ich das im Schnitt geschlagene sieben Mal. Sei´s drum – ein „Tür unbenutzbar“ – Schild ist nicht für Gelegenheitsfahrgäste gedacht.

Ebenso scheint die elektronische Standortanzeige nur für Profis handhabbar zu sein. Mit guter Regelmäßigkeit wird beispielsweise „Barmbek – Ausstieg links“ angezeigt, obwohl der Zug in „Berliner Tor“ einfährt und rechts auszusteigen ist. Ein guter Fahrgast weiß das nicht nur, er kommentiert es auch nicht. Gespräche über diese falsche Angabe der Stationen füllen schnell das Abteil, immer wieder gefolgt von Zweifel über den wirklichen Standort. Auch Schilder auf dem Bahnsteig, auf denen in überdimensionierten Lettern der Bahnhofsname steht, gehören anscheinend grundsätzlich ignoriert. Schlimm aber auch die allgemeine Unsitte auf Knien über die Sitze zu rutschen und aus dem Fenster zu spähen um diese Schilder zu entdecken und dann laut wenige Zentimeter vor meinem Gesicht zum anderen Wagenende den Kollegen „Hasselbrook“ zuzubrüllen. Ich habe noch nie an solchen Gesprächen teilgenommen und bin stolz darauf.


S-Bahn fahren heißt Augen schließen, genießen mit dem schlafenden Wissen wo mensch ist, welches jederzeit geweckt werden könnte. Anschließend erfolgt der schlafwandlerisch sichere Ausstieg durch eine funktionstüchtige Zugtür.

Ich hasse sie regelrecht, Leute die auf dem Bahnsteig leider auch für mich vernehmlich kundtun, dass sie es interessant finden auch einmal „öffentliche Verkehrsmittel“ in Anspruch zu nehmen. S-Bahn fahren ist aber nicht interessant und auf keinen Fall witzig und schon gar nicht „mal was anderes“, sondern es ist eine Lebenseinstellung und eine gründliche Daseinsentscheidung. Und deshalb kann das halt nicht jeder.

Ich bin nun wirklich kein besonders begabter Mensch, wenn ich aber etwas beherrsche, ist es in eine S-Bahn einzusteigen, ein paar Stationen zu fahren und dann wieder auszusteigen.

IHRE S-BAHN HAMBURG SAGT: TSCHÜSS BIS ZUM NÄCHSTEN MAL!

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Dank an Euch - die ihre gekommen seid: Ex Witwe oder so, Herbert Hindringrrr, Jutta Schär, Tania R., Der Ohlsen

Erste Bilder - feine Collage von Tania:

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Aus der dritten Reihe von Jutta:

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