Die Frau mit den sieben Köpfen 6

Beschreibung

Foto ist ein positiver von 1990

und nun zum sechsten Teil vom feinen Märchen

Die Frau mit den sieben Köpfen

...

Der entzückte Bär, der nun seinen Happen als schmackhaft und weich und gut verdaubar vor sich sah, näherte sich der Verunglückten. Ihr wuchs zunächst ein starker Zopf, der ihr gesammeltes Kraut wie eine Faust umwickelte und der schlug damit auf die verflixte Bärenschnauze, bis das Tier so laut niesen musste, wie noch nie in seinem Leben. Zugleich entwickelte sich aus dem Kopf der Frau ein tosender organischer Vorgang, welcher sie wieder zum Leben erweckte und jenes bewirkte, wie bereits zuvor beschrieben. Der Bär erschrak, aber seine Neugier ließ ihn bei der Frau verweilen. Der alte gebrochene Kopf der Frau faulte innerhalb von Sekunden ab und ein neuer ward geboren, wieder attraktiv, aber mit altersgemäßer Kurzhaarfrisur und grauen Strähnchen.

Die Bauern waren tief beeindruckt und fielen auf die Knie. Sie wussten nicht, was sie denken sollten, deshalb suchten sie sich auch mit gekreuzten Armen zu schützen. Eines der Weiber fiel auf der Stelle tot um. Das andere gebar was noch gar nicht fällig war. Der Bär fraß das tote Weib mit Haut, Haaren und Unterröcken und schleckte anschließend noch den Mutterkuchen auf. Dann trollte er sich gut gesättigt.

Die Frau jedoch, der nun ein fünfter Kopf gewachsen war, half dem verwitweten Bauern bei der Trauerarbeit. Man fand sich zusammen und teilte das Schicksal, alsbald auch die Liebe und beschloss gemeinsam alt zu werden. Andere mieden die beiden, denn man hielt die Frau nach wie vor für zweifelhaft, auch wenn ihre Erdbeerbowle immer noch ausgesprochen schmackhaft und nachweislich nicht vergiftet war.

Als die Zeit der Verbannung zu Ende ging, machte die Bauersfrau zunächst eine Reise durchs Land um ihre nun erwachsenen Kinder zu besuchen. Denen ging es zumeist schlecht und sie lebten kärglich. Es erging ihnen nicht besser, als den meisten Menschen hier im Land. Die Mutter erkannte die große Not im ganzen Königsstaate und wollte diese endlich organisiert lindern. Zunächst brachte sie jedem Kind ein Glas selbst gemachter Erdbeermarmelade mit und versprach jedem nur noch Gutes zutun.

Nach langer Zeit reiste sie wieder zum König selbst um endlich einen Vertrag aufzusetzen, damit ihre Bowle gut ins Ausland verkauft werden konnte, und so endlich Geld und Gold in die Landeskassen gespült würde. Der König war inzwischen grau und gütig und hatte so manche Gesetze gelockert. So köpfte er auch keine Menschen mehr, die dem Staat nützlich sein konnten.

Die Bäuerin konnte nun den Saft mit dem königlichen Siegel bis nach Italien verkaufen, der vorzüglich zu Pizza schmeckte. Die Einnahmen reichten, damit der König Schulen und Universitäten bauen lassen konnte, damit die Wirtschaftswissenschaft gelehrt wurde. Da die Bäuerin aber in die Menopause kam, nahm ihre Produktionskraft stark ab. Sie durfte aber mit ihrem Geld eine Schule für Beckenbodengymnastik gründen, wo sie anderen Frauen lehren konnte, die Erdbeerbowle zu produzieren. Nicht jede hatte Talent dazu, aber ihre sieben Töchter und ihre 20 Enkelinnen erzeugten ganz vorzügliche Bauchbowle.
...



[fc-foto:15245782]

[fc-foto:15258563]

[fc-foto:15273075]