Spreuerbrücke

Spreuerbrücke

Die Spreuerbrücke ist eine gedeckte Holzbrücke in Luzern und verbindet Alt-
und Neustadt. Obwohl sie weniger bekannt ist als die Kapellbrücke, steht
sie dieser in der historischen Bauweise in nichts nach. Sie befindet sich
zwischen der Museggmauer und dem Wasserturm und hat eine Länge von
etwa 80 Metern, mit einem geknickten Verlauf. Der erste Teil der
Spreuerbrücke wurde im 13. Jahrhundert, während der Blühte des
Bäckerhandwerkes, erbaut. Sie reichte vom rechten Reussufer, dem
Mühlenplatz, bis zu den Mühlen in der Flussmitte.

Erst 1408 wurde die Brücke mit dem linken Flussufer, der Pfistergasse,
verbunden und wurde ein Teil der Stadtfestung. Dieser Brückenteil besticht
durch eine aussergewöhnliche Trägerkonstruktion. Im Jahr 1566 wurde
das Bauwerk durch einen Orkan und Hochwasser fast vollständig zerstört.
Beim Wiederaufbau wurde ein Kornhaus als Brückenkopf, auch genannt
Herrenkeller, angebaut.

Unter der Leitung des Malers Kaspar Meglinger entstand in den Jahren
1626 bis 1635 ein 67- teiliger, farbiger Gemäldezyklus. Der Totentanz ist
eng mit dem christlichen Glauben über die Auferstehung der Toten und der
unerlösten Seelen verbunden. Durch viele Hungersnöte, der Pest und
anderen Seuchen, war der Tod im Mittelalter bei den Menschen ständig
präsent. Der Totentanz an der Spreuerbrücke gilt als grösster in Europa.

Den heutigen Namen erhielt die Holzbrücke bereits im Mittelalter. Laub und
Spreu durfte von den Bürgern nur von ihr in die Reuss geschüttet werden.
Im November 2010 begann die Sanierung der mittelalterlichen Brücke. Die
Holzkonstruktion wurde erneuert und verstärkt. Das Dach wurde
umgedeckt, gereinigt und repariert. Boden- und Brüstungsbretter mussten
ersetzt werden. Wo dies möglich war, wurden alte Bretter weiterverwendet.
Aus denkmalpflegerischen und ökologischen Gründen hat man auf den
Einsatz von künstlichen Behandlungsmitteln für das Holz verzichtet.

Im April 2011 wird die Fussgängerbrücke für die Passanten wieder
geöffnet. Ein besonderes Schauspiel bietet die Spreuerbrücke dem
Besucher bei Nacht, wenn sie beleuchtet ist. Wer sich mit diesem Bauwerk
intensiver auseinandersetzen möchte, findet in guten Buchhandlungen
Literatur über diese wunderschöne Brücke.