Arktische Sommernacht....

Die Augen brauchen Ruhe.
Natürlich schaue ich ins Licht, beobachte die untergehende Sonne und mache Gegenlichaufnahmen gegen alle Fotoregeln.
Es blendet, die Augen fangen an zu tränen und ich sehe bald Geisterbilder und schwarze Schatten-Negativbilder.
Es ist schon nach Mitternacht und es war ein langer Tag.
Trotzdem werde ich nicht müde aufs Meer zu schauen. Manchmal fliegt eine Möwe oder ein Eissturmvogel ins Sichtfeld, irgendwo jault einer der vielen Grönlandhunde in der Stadt.
Ein Fischer fährt hinaus, er ist weit entfernt. Ich höre das monotone Geräusch seines Schiffsdiesels.
Während die Sonne für eine Weile hinter dem Horizont verschwindet lässt die Wärme nach.
Die Berge und Gletscher am jenseitigen Ufer sind 50 km entfernt, die klare arktische Luft lässt sie viel näher erscheinen.
Wind kommt auf und lässt uns ein bißchen frösteln.
Für ein paar Stunden gehen wir schlafen, aber schon beim Frühstück schauen wir wieder hinaus aufs Meer.

Ob der Fischer wohl erfolgreich war.....