Mahnmal U-Boot-Bunker "Fink II"

Beschreibung

Rüschpark (Hamburg - Finkenwerder)

Beim Bau der Airbus-Start- und Landebahn im Jahr 2002 kamen auf dem ehemaligen Gelände der Deutschen Werft die zugeschütteten Reste eines Boot-Bunkers aus dem Zweiten Weltkrieg zum Vorschein.
Die Anlage mit der Tarnbezeichnung Fink II wurde zwischen 1940 und 1942 in einer Abmessung von ca. 150 x 200 Metern errichtet. In den zunächst vier, später fünf Boxen konnten jeweils zwei U-Boote hintereinander liegend repariert und ausgerüstet werden.

Auf der Deutschen Werft wurden Kriegsgefangene, Deportierte aus den besetzten Gebieten und Häftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme zur Arbeit gezwungen. Ab Oktober 1944 unterhielt die Deutsche Werft eigens ein Außenlager für die KZ-Häftlinge.
Hunderte von ihnen starben durch unmenschliche Arbeitsbedingungen, Hungerrationen oder Bombenangriffe.
Im März und April 1945 griffen Alliierte Bomber das Werftgelände an.
Luftminen und Bomben durchschlugen die mehrere Meter dicke Decke des Bunkers. 58 Tote, meist Zivilisten, und über120 Verletzte waren als Opfer zu beklagen.

1945 wurde die Bunkeranlage gesprengt und nach Schließung der Deutschen Werft 1973 zugeschüttet.
2006 wurden die Fundamentstreifen des U-Boot-Bunkers teilweise wieder freigelegt.
Dadurch wurde die Dimension der Anlage sichtbar gemacht.
Das Wasser steigt bei Flut weit in die Kammern hinein.

Der zerstörte Bunker gibt dem Ort einen besonderen Charakter.
Die ansteigenden schwarzen Steine lenken die Aufmerksamkeit auf die Spuren der Geschichte.
Die Neugestaltung des Areals eröffnet seiner geschichtlichen Dimension einen auch unmittelbar sichtbaren neuen Wahrnehmungshorizont.

Text der Info-Tafel vor Ort entnommen.