Grotte hinter dem Tal der Königinnen – war auch ein Ort der persönlichen Andacht.

Beschreibung

In der ägyptologischen Zeitschrift "Kemet 4/2008" habe ich einen Bericht über diese Grotte gelesen.
Wie auf dem letzten Foto zu sehen, liegt diese am Ende des Tals der Königinnen in einem deutlich zu erkennenden Felsspalt.
[fc-foto:18541711]

Es wird berichtet, daß die französische Ägyptologin Christiane Noblecourt auf der Suche nach Graffiti an den Felswänden im Schatten dieser Felsspalte ausruhte und so durch Zufall dort Graffiti entdeckte, die die Göttin Hathor in menschlicher Gestalt und in ihrer Erscheinungsform als Kuh zeigt.
Dieser Ort wurde daraufhin näher untersucht.
Die Wände der Grotte zeigten Bearbeitungsspuren und waren wahrscheinlich auch geglättet worden.

So kamen unter dem Geröll verschiedene Fundstücke zum Vorschein, wie Scherben eines zerbrochenen schönen Kruges, Schädel von zwei Erwachsenen und einem Kind aus dem Ende der 20. Dynastie.

Neben den genannten Funden fand sie noch weitere Graffiti.
Ebenso war der Boden bedeckt mit Opfergaben.
Woraus zu schließen ist, daß diese Grotte ein Ort der persönlichen Andacht der Handwerker aus Deir el-Medine und anderen Besuchern dieses Ortes diente.

Der Tod der Drei könnte ein Unfall gewesen sein, als sie dabei waren heiliges Wasser in ihrem Krug zu füllen.
Dieses heilige Wasser wurde schon unter Ramses II. in Inschriften als "Wasser des Himmels" erwähnt.
Über der nach oben offenen Öffnung der Grotte treffen zwei Bachbetten zusammen.
Auch in Theben gab es hin und wieder kräftige Regenfälle, die oft zu reißenden Strömen wurden.
Diese Wassermassen stürzten in großer Menge in diese Höhlung hinunter.
Zum Schutz der Gräber im Tal findet man heute noch eine Schutzmauer, die diese Wassermassen seitlich der Gräber ins Tal leitet.
Es ist anzunehmen, daß an diesem Ort auch kultische Riten zum Empfang des "Wassers vom Himmel" statt fanden.

Ich wurde neugierig und wollte schauen, ob von diesen Graffito noch etwas zu sehen ist.
Vorher wurde mir von verschiedenen Personen davon abgeraten, diesen Weg zu gehen, er sei recht beschwerlich und es wird auch nicht gerne gesehen, wenn Touristen dort hin gehen.
Sie werden, sofort zurück geschickt.
Also nahm ich einen Umweg südlich des Tales und stolperte mehr oder weniger seitlich am Abhang entlang, um dorthin zu kommen.

Leider habe ich von diesen Graffiti nichts erkennen können, auch wenn ich lange intensiv Ausschau hielt. Auch auf meinen zahlreichen Fotos, die ich später vergrößerte sah ich auch nichts.

Interessant ist allerdings rechts und links der Felsspalte, die Form des Gesteins, das links ausschaut wie ein Kuhkopf und rechts wie ein weibliches Nilpferd mit Zitzen und einer Krokodilshaut auf dem Rücken.
Diese Deutung stammt nicht von mir, habe sie so übernommen.
Ich hätte es sonst nicht beachtet. erkannt habe ich es auch erst zu Hause auf dem Foto ;-)

Um es deutlicher erkennen zu können, habe ich das Foto noch einmal bearbeitet.
Siehe hier:
[fc-foto:18554217]

Wenn ich nun neugierig gemacht haben sollte, diesen Weg selbst zu gehen, so rate ich davon ab!!!

Er ist wirklich nicht ganz ungefährlich, das Geröll ist sehr locker, teilweise geht es kurz steil ab oder hoch, kleine Felsen versperren den Weg und man muß aufpassen, daß man nicht mit dem Geröll herunter rutscht.
Sehr schnell kann man auf der Schn…. liegen und sich schwer verletzen.
Ich kann nun auch verstehen, warum man nicht so gerne Touris dort krakeln sieht!
Es ist kein Wanderweg !!!
Zu sehen ist dort eigentlich fast nichts.

P. S.: Das Foto ist leicht überschärft, denke so kann man die Felszeichnung besser erkennen.