Blick auf Reste von verschiedenen Grundmauern nördlich von der Hathorkapelle in Deir el Medine

Beschreibung

Auch außerhalb der Ziegelumwallung des Tempels, der sich wie eine kleine Festung präsentiert, gibt es noch viel zu entdecken.

So sind hier viele Grundmauern kleinerer Tempel der Göttin Hathor unterhalb oder neben dem großen Hathortempel zu finden, unter anderem auch aus der Zeit von Sethos I. und von Amenophis I..
Der zur Zeit der Ptolemäer errichtete Tempel wurde noch lange von koptischen Mönchen als Kloster genutzt. So sind auch aus dieser Zeit noch reichliche Zeugnisse zu finden.

Zu welcher Epoche die hier zu sehenden Grundmauern gehören, kann ich leider nicht sagen.

Etwa 100- 200m nördlich von hier, befindet sich ein tiefer Schacht mit etwa 30-40 m Durchmesser.
Viel zu sehen gibt es dort heute nichts mehr, bin deshalb auch nicht dort hin. nah sollte man an diesen ungesicherten Schacht, besonders wenn man alleine ist, auch nicht heran gehen.
Vermutet wird, daß dieser Schacht bei der Tongewinnung ausgehoben wurde und auch den Einwohnern des Arbeiterdorfes als Müllkippe diente.
Hier fand man etwa 5000 Tontäfelchen (Ostraka genannt), die zum Schriftverkehr benutzt wurden.
So fand man Aufzeichnungen von privaten Briefen, Abrechnungen, Skizzen und diverse Unterlagen von Gerichtsprotokollen.
Diese Funde geben einen Einblick der damaligen Verhältnisse der Bewohner und vermitteln ein Gesamtverständnis des Lebens der Bevölkerung im Alten Ägypten.
Wir erfahren dadurch viel von dem Leben der Bewohner dieses Ortes, von ihren Sorgen und Nöten, ihren Streitereien und auch ihre Freuden. Was sich im Prinzip zu Heute nicht geändert hat.
Die Zeiten haben sich zwar verändert, wir Menschen uns allerdings nicht :-)

P.S.: ich gehe mal davon aus, der Mast mit der Leitung stammt wohl nicht aus pharaonischer oder ptolemäischer Zeit :-)