Schech abd el-Kurna - ein kurzer Blick in das Grab Nr.: TT 115

Beschreibung

Nachdem ich schon etwas auf dem Hügel herum stromerte, an verschlossenen, zugemauerten Gräbern vorbei kam und in einige undekorierte Gräber mit Verrenkung oder auf Zehenspitzen stehend durch die Gitter lunzte, entdeckte ich dieses Grab.

Auch dieses ist, wie auf dem Foto zu sehen, ziemlich weit hoch zugemauert.
Ich stellte mich auf einen Stein und hielt die Kamera hoch und fotografierte blind.
Um so mehr war ich erstaunt, als ich mir die Voransicht auf dem Display der Kamera anschaute. So versuchte ich, soweit es ging die Kamera zu drehen und verschiedene Winkel zu erhaschen.

Bei diesem Grab handelt es sich um eine Bestattungsanlage aus der XIX. Dynastie. Die Datierung erfolgte auf Grund verschiedener stilistischer Kriterien, die zu dieser Zeit üblich waren. Der Grabbesitzer ist unbekannt.
Es wird vermutet, daß es sich um ein wiederverwendetes Grab aus der 18. Dynastie handelt.
Ein Vorplatz soll unter den Schutthügeln begraben sein.
Über Bodenbeschaffenheit, ob evtl. Schachtanlagen vorhanden waren, können ebensowenig Angaben gemacht werden, wie nähere Informationen über Deckenformen oder Bestattungsanlagen.
Es wird vermutet, daß der unvollständig abgearbeitete Teil auf die schlechte, abblätternde Gesteinsqualität zurück zu führen ist.
Das Innere des Grabes scheint einen herkömmlichen T-Grundriß zu haben.
Die "Kritzelei" auf der rechten Seite scheint später hinzugefügt zu sein.
Mehr Informationen habe ich dazu keine.

Quelle: Kampp, Friedericke; Die Thebanische Nekropole, Teil 1. Mainz 1996

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Anmerkung: es gibt verschiedene Schreibweisen Sheik Abd el-Qurna , Sheik Abd el-Kurna oder Schech abd el-Kurna … Friedericke Kampp benutzt letztere.