Moalla - Gräber höherer Beamten und der Gaufürsten Anchtifi und Sobekhotep

Beschreibung

Moalla liegt auf der Ostseite des Nils, ca 30-35 km südlich von Luxor.
Dort ist in der bergigen, wüstenähnlichen Landschaft eine pyramidenförmige Erhebung zu erkennen. In dieser befinden sich viele Gräber höherer Beamten und der Gaufürsten Anchtifi und Sobekhotep. Die Gräber sind undekoriert, außer den beiden genannten von Anchtifi und Sobekhotep.
Diese Gräber stammen aus der 1. Zwischenzeit (2181-2053) v. Chr. .
Zwischenzeit nennt man die Epochen in der altägyptischen Geschichte, in denen der Pharao an Macht verlor und das Reich sich spaltete, mehrere Herrscher gleichzeitig regierten und die einzelnen Nekropolen mehr Macht bekamen. Es waren unruhige Zeiten, es herrschte keine Ordnung mehr, was für die Bevölkerung Hungersnöte und allgemeines Chaos bedeutete.
Die französischen Archäologen Mark Collier, , und Bill Manley untersuchten in den 20er Jahren diese Gräber. Sie erkannten an der Lage, daß es reguläre Pyramidengräber sind, mit dem einzigen Unterschied, daß diese nicht künstlich erbaute Pyramiden sind, sondern sich um eine natürliche Pyramide handelt, die von der Bergform vorgegeben ist. Dieser pyramidenförmige Berg bildet den Mittelpunkt für eine große Anzahl Gräber, die um ihn errichtet wurden. Die Gräber der Gaufürsten Anchtifi und Sobekhotep sind genau nach Westen zum Sonnenuntergang ausgerichtet.
Zur Zeit der Gaufürsten waren Pyramidenbegräbnisse allein dem Pharao vorbehalten. So nutzten die Gaufürsten die Wirren des Zusammenbruchs des Landes, um ihre Macht zu mehren und mit der Lage dieser Gräbern ihren Stellenwert zu verdeutlichen.
Die Gräber erstrecken sich auf etwa noch weitere vier bis fünf Kilometer. Es wird vermutet, daß sich hier in dieser Umgebung die "verlorene" Hauptstadt Hefat befinden könnte. Es gibt wenige Erkenntnisse aus dieser Zeit. Archäologen hoffen, wenn es gelingt dort diese Stadt zu finden, mehr über diese Zeitepoche zu erfahren.

Auf diesem Bild ist der Eingang zum Grab des Gaufürsten Anchtifi zu sehen.
Hier fand man wertvolle Inschriften, die aus dieser Zeit berichten.
Von diesem Grab werde ich extra noch Bilder zeigen und ein wenig davon berichten.

Was mir beim Betrachten der großen Anzahl von Felsengräber auffällt ist, wie durchlöchert diese Bergmassive doch sind, beinahe wie ein Schweizer Käse ;-)
Wer weiß, was dort noch für Kunstschätze unentdeckt ruhen?