Karnak- Umgang um das Allerheiligste beim Hof des Mittleren Reiches – Reliefsfragment

Beschreibung

Dieses noch recht gut erhaltene Relieffragment aus Rosengranit zeigt einen rituellen Lauf, eine typische Ritualszene, welche zu den ältesten kultischen Darstellungen aus dem Alten Ägypten überliefert ist.
Auch an unvollständigen Reliefs ist diese Szene an der typischen Armhaltung mit den verschiedenen Opfergegenständen, den weit auslaufenden Schritt, wobei beide Füße nur mit dem Ballen den Boden berühren, zu erkennen.
Der Pharao trägt fast immer einen schweifgeschmückten (Tierschwanz) Königsschurz, einen Halskragen und einen Zeremonienbart. Die Kronenform mit dem Uräus kann variieren.

Auf dieser Darstellung handelt es sich um einen Vasenlauf.

Der König Thutmosis III. (an den beiden Kartuschen zu erkennen) überreicht in eilender Laufbewegung dem ithyphallischem Gott Amun ein Wasseropfer.
Es wird auch interpretiert als ""Das Darbringen der (kühlen) Wasserspende".
Es wird angenommen, daß diese Form der Spende in Form einer Vase aus einer Verbindung von Szenen mit dem Totenkult übernommen wurde.
Von diesen Szenen ist bekannt, daß dem Verstorbenen eine ganze Reihe von Wasserkrügen gebracht wurde, damit der Verstorbene im Jenseits nicht an Durst leiden möge.
Die Bedeutung dieses Laufes bestand vermutlich darin, daß der König seine Untertänigkeit gegenüber verschiedenen Gottheiten durch die eilende Laufbewegung kund geben möchte.
Es könnte auch sein, daß der König durch Magie und der gesteigerten Bewegung "besondere Kräfte" mobilisieren will, um diese zum Nutzen als Art "Regeneration" für das Land gewinnen will.

Hinter dem Pharao sehen wir vielleicht eins der ältesten Symbole für einen Herrscher, den Schatten spendenden Fächer, der durch das nech-Zeichen mit ausgebreiteten Armen gehalten wird.
Dies symbolisiert wohl den königlichen Fächerträger, welcher durch diesen Titel als höchsten Würdenträger des Königs gilt.