Beschreibung

Der 3. Pylon ist ziemlich zerstört. In schriftl. Überlieferungen werden von Katastrophen, wie größere Feuerbrünste und auch von Überschwemmungen berichtet die zum Einsturz von Decken, Säulen und teilweise Pylonen führten.
Besonders zerstörerisch bewirkte ein Einsturz von etwa 12 Säulen im Jahr 1899, dessen Ursache nicht so recht bekannt ist und viele Vermutungen darüber zu lesen sind.
Bei der Restauration entdeckte man erstmals, daß bei den Umbauten der Reichsheiligtümer sogenanntes "Recycling-Material", Steine aus abgerissenen Bauten, als Füllmaterial verwendet wurden.
So fand man in diesen Pylon z. B. die vollständige Stationskapelle von Sesostris I., der Chapelle blanche
(ich berichtete bereits von dieser).
Hier sieht man von dem 3. Pylon die noch teilweise erhaltene Außenseite an der nördlichen Ostwand.
Dargestellt ist Amenophis III., der auf Amun-Re`s riesiger Barke auf dem Nil segelt, und das „Schöne Fest vom Wüstental” sowie das "Opet-Fest" begeht.
Hier ist eine Abbildung von einem seiner Boote, auf die er mächtig stolz gewesen sein muß.
Es soll die Länge von 130 Ellen (etwa 68 Meter) gehabt haben.
Auf einer Stele in seinem Totentempel auf dem Westufer beschreibt er dieses Boot genau, wie folgend:
"Ich schuf ein weiteres Monument für den, der mich erzeugte, Amun-Re, Herrscher von Theben, der mich auf den Thron setzte. Ich baute ihm eine große Barke für den, Anfang des Flusses mit Namen, Amun-Re in der Heiligen Barke' aus neuem Zedernholz, das in den Ländern von Gottes Land geschlagen wurde. Es wurde von den Prinzen aller Länder über die Berge von Retenu gezogen. Ich machte es sehr breit und groß ... verziert mit Silber, überall von Gold durchzogen, der große Schrein besteht aus Elektrum, damit er das Land mit seiner Helligkeit erfüllt."
Das "Opetfest " und "Das schöne Fest vom Wüstental" war eins der wichtigsten religiösen Feste das in Theben abgehalten wurde.
(Retenu = Altägyptische Bezeichnung für Syrien/Palästina, im Mittlerem Reich für Südpalästina.).

Unter der Barke sieht man wellenförmige Linien, die den Nil darstellen.
Ebenso sind auf der Barke verschiedene Opferszenen und Ritualdarstellungen zu sehen.
Diese sind so vielseitig, daß ich nicht näher darauf eingehen kann.

Quelle:
Weeks, Kent R.: Luxor. Illustrierter Führer durch Grabstätten, Tempel u. Gräber.
Vercelli 2005
Donadoni, Sergio; Theben – Heilige Stadt der Pharaonen. München 2000.
Lexikon der Ägyptologie (LÄ), Band IV