Dorf Bena-Flores Indonesien

21.Juli 2009
Bena liegt am Fuße des größten Vulkans der Insel dem Gunung Inerie
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und wurde von der indonesischen Regierung unter Denkmalschutz gestellt. Alle Häuser sind ausschließlich aus Bambus der umliegenden Wälder hergestellt und dürfen nur mit Bambusholz ausgebessert werden. Es spielt sich hier ein ganz normales Dorfleben ab. In der Mitte des Dorfes stehen Geisterhäuschen und Totenhäusern, wo immer noch animistische Rituale stattfinden. Davon zeugen auch die Büffelhörner mit denen die Häuser geschmückt sind. Auch wenn in einer Felsgrotte gleichzeitig eine Madonnenfigur verehrt wird, sind die Megalithkulturen immer noch lebendig und bestimmen das Dorfleben. Überigens nicht nur in Bena sondern auch in vielen anderen Dörfern im Inselinneren von Flores.

Bena ist das wohl traditionellste Dorf der archaischen Ngada-Kultur.
Auffallend ist die Mauer, über die man quasi das Dorf betritt, und die hohen Steinstelen. Diese Megalithen sollen die Kommunikation mit den Ahnen herstellen. Daneben erkennen wir deutlich die Ahnen-Zeichen Ngaduh (Schirme, männlich) und Bhaga (Häuschen, weiblich).

Ngada, auch Ngad’a oder Rokka, in der Republik Indonesien in der zentralen Region der Insel Flores ansässige altindonesische Ethnie mit schätzungsweise 70 000 Angehörigen. Sie sind kulturell eng verwandt mit den benachbarten Manggarai, einer etwa 500 000 Menschen zählenden Ethnie auf Westflores. Die Wirtschaft der Ngada basiert auf dem Brandrodungsfeldbau, wobei vor allem Reis und Mais angebaut werden. Die stark geschichtete Gesellschaft der Ngada wird durch ein Clansystem sowie durch die Unterteilung in drei kastenähnliche Klassen bestimmt. Die traditionelle Religion der Ngada war durch eine ausgeprägte Ahnenverehrung gekennzeichnet, in diesen Bereich gehörten auch das Aufstellen der mit Schnitzereien kunstvoll verzierten Ahnenschreine, in deren Innerem sich eine rituelle Feuerstelle befand, sowie die Herstellung geschnitzter Ahnenfiguren. Eine wichtige Rolle spielten zudem Fruchtbarkeitskulte – in diesem Zusammenhang stand auch das jährlich abgehaltene Reba-Fest, anlässlich dessen eine große Zahl von Büffeln geopfert wurde. Heute bekennen sich viele Ngada nominell zum Christentum, hierbei vor allem zum Katholizismus.