Sadhu in Pashupatinath

dem Shiva Tempel am Bagmati- River, Kathmandu,
dem größten hindhuistischen Heiligtum der Welt.
August 2007

Der Tempel selbst darf nur von Hindus betreten werden, uns blieb der Blick durch das Portal auf den Tempel und das Hinterteil eines riesigen Nandi-Standbildes. Jagaat Jung Rana wollte mit diesem Standbild Abbitte leisten für eine versehentlich bei der Jagd erlegte Kuh. Wir gelangen über einige kleine Gassen an der Vatsaleshvari- Pagode vorbei an eine Brücke, die uns auf das andere Ufer des Bagmati führt. Von da sehen wir die Feuer der Ghats brennen. Gerade diese Verbrennungsplätze am Bagmati River haben eine sehr große Bedeutung für die hiesige Bevölkerung, da der Platz bereits durch den Shiva Tempel heilig ist, der Bagmati führt jedoch die Asche mit in den Ganges, den heiligen Fluß. Gleichzeitig zu den Verbrennungen erfolgen am anderen Flußufer zeremonielle Waschungen, weiter unten badet jemand und eine Frau wäscht ihre Wäsche und die Sterbenden haben hier die Möglichkeit, ihre Füße im Fluß zu kühlen. Für die Hindus hat das Wasser eine Art Trennungsfunktion zwischen dem Tod und dem Leben, für uns Europäer erscheint bereits jetzt vieles fremd, bestürzend, auf jeden Fall sehr ungewohnt. Wir, mit unseren vielleicht übertriebenen Vorstellungen von Sauberkeit und Reinlichkeit, können uns kaum vorstellen, daß jemand, der in diesem Wasser badet, nicht krank wird... Und dann die ersten Pagoden, alles ist so fremdartig, mystisch, undurchdringlich oder geheimnisvoll wie die Sadhu´s (Asketen)mit ihren gekalkten Gesichtern und Stirnmalereien, zotteligen Haaren und knorrigen Stöcken, fast scheinen sie irr durch die verschiedenen Stufen der Askese. Noch nicht erwähnt habe ich die in den Tempelanlagen allgegenwärtigen Affen, hier sind es Rhesusaffen, die selbst über (isolierte) Stromleitungen turnen oder mich mit verkohltem Holz bewerfen. An einer Stelle am Fluß, kommen zwei Kinder an, zuppeln an meiner Hose, halten die Hand auf, sie bekommen kein Geld, haben dann aber doch noch ihr Vergnügen, als sie erst die Umgebung und dann sich selbst im Monitor der Kamera betrachten können...