Eingang zum Maschinenhalle der Zeche Zollern

Beschreibung

Die zentrale Maschinenhalle der Zeche war seinerzeit nicht mehr in massiver Bauweise (wie zunächst von Knobbe geplant) ausgeführt worden, sondern in der Hoffnung auf schnellere Fertigstellung als eine mit Backstein ausgefachte Eisenfachwerk-Konstruktion. Vorbild war die Ausstellungshalle der Gutehoffnungshütte auf der Rheinisch-Westfälischen Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf 1902, in der auch die elektrische Fördermaschine für den Schacht II (vor ihrer endgültigen Montage in Bövinghausen) ausgestellt wurde. Wie bei der Düsseldorfer Halle sorgte der Berliner Architekt Bruno Möhring (1863–1929) für die Ausschmückung der Maschinenhalle mit Details in Jugendstilformen, als deren Höhepunkt der Haupteingang mit farbiger Verglasung und einem geschwungenen Vordach (ähnlich den Pariser Metrostationen von Hector Guimard) gelten konnte. Das Vordach ist wohl schon in den 1930er Jahren nach einem Schaden abgebrochen worden, aber andere Einzelheiten ziehen noch heute den Betrachter in ihren Bann.

Wenn auch der Jugendstil für ein Industriebauwerk insgesamt eher ungewöhnlich war, so gab bzw. gibt es doch einige Beispiele für seine Verwendung im Zusammenhang mit Bauten der Elektrizität, z.B. das Wasserkraftwerk Heimbach in der Eifel, oder modernen Eisenkonstruktionen, z.B. bei der Berliner U-Bahn. Die Maschinenhalle erfüllt beide Kriterien: Sie war eine damals moderne Eisenkonstruktion, und sie beherbergte fortschrittliche Elektrotechnik, als auf anderen Zechen noch ohne Elektrizität gearbeitet wurde.

Seit 2009 wird die Maschinenhalle umfangreich saniert und kann deshalb nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Nach einem Sturmschaden im November 2010 an der Dachhaut der Maschinenhalle ist ein Endtermin der Renovierungsarbeiten noch nicht bekannt

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