Kühlkasten am Hochofen

Beschreibung

Ihr werdet es kaum glauben, obwohl der Schmelzprozess bei Temperaturen von 1800 - 2000 °C stattfindet und von unten her 1200° heiße Luft eingeblasen wird, muß der Hochofen extrem stark gekühlt werden. Die zugeblasene Heißluft strömt im Gegenstromprinzip an den Möller und Koks, im oberen Bereich, vorbei. In der Schmelz und Reduxionszone reagiert der zugefügte Koks mit der Heißluft. Bei dieser exothermen Reaktion wird auch Wärme freigesetzt, die zum Aufheizen des Ofens genutzt wird. Es entstehen Temperaturen bis zu 200°C.

Zum Schutz vor Überhitzung enthält der Hochofen etwa ab dem oberen Drittel des Schachtes bis zum Gestellboden ein System aus Kühlwasserleitungen und -Elementen (Staves), die mit der Panzerung verbunden sind. Da ein Hochofen mit einem Gestelldurchmesser von 8 m einen Wasserumsatz von mehr als 30.000 m³ pro Tag hat, was etwa dem Verbrauch einer mittleren Stadt mit etwa 200.000 Einwohnern entspricht[, muss das Kühlsystem entsprechend ausgelegt und zum Schutz gegen Ausfälle mehrfach gesichert sein.

Die Konstruktion der Kühlelemente ist so ausgeführt, dass sie einerseits die Ausmauerung stützen können, sich andererseits bei Beschädigung aber auch schnell auswechseln lassen. Sie bestehen entweder aus Stahlblech, Gusseisen oder Kupfer und sind an der Panzerung entweder angeschraubt, verkeilt oder verschweißt. Bei der Gestaltung der Kühlelemente lassen sich zwei grundsätzliche Bauformen unterscheiden:

Kühlkästen sind flache, rechteckige Elemente mit labyrinthartig eingezogenen Leitblechen zur Lenkung des Wasserstroms und einem sich zur Ofenmitte hin verjüngenden Profil, das einen schnellen Aus- und Einbau ermöglicht. Die Kühlkästen werden zwischen die Panzerplatten des Schachtes eingeschoben, so dass ein schachbrettartiges Muster aus Panzerplatten und Kühlkästen entsteht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochofen

SLT-A77V, DT 16-50mm F2.8 SSM, 26.0 mm, 3.2, 1/30, 100