Die Heinrichskanzel

Beschreibung

Die Heinrichskanzel im Dom zu Aachen

Zwischen den Jahren 1002 und 1014 ließ Heinrich II. im östlichen Umgang eine Kanzel errichten. Die Widmungsinschrift am oberen und unteren Rand lässt keinen Zweifel an der Stiftung durch Heinrich II. Über einem kleeblattförmigen Grundriss sieht man die Brüstungswand des Ambos, die durch Filigran- und Edelsteinborden in neun Rechtecke eingeteilt ist. Fünf bilden ein Gemmenkreuz in Form eines griechischen Kreuzes. Kostbare Gefäße zieren diese Felder. Drei sind ursprünglich, zwei später ergänzt. Die originalen Stücke sind eine Tasse und Untertasse aus Bergkristall sowie eine antike Achatschale. Es sind vermutlich Teile des Prachtgeschirrs aus der Aussteuer der Theophanu, der Gattin Ottos II. In den verbleibenden vier Eckfeldern sieht man Reliefs mit schreibenden Evangelisten. Nur die Matthäustafel ist im Original erhalten.

Die eigenartigsten Schmuckwerke breiten sich an den seitlichen Segmenten des Ambos aus. Es sind konvexe. die Rundung des Elefantenzahns nutzende Elfenbeine, alexandrinische Arbeiten des 6. Jahrhunderts.

Ursprünglich hat die Kanzel wohl in der Mittelachse des Oktogons vor dem Hauptaltar gestanden. Nach Vollendung des Choranbaus 1414 wurde der Ambo an der Südseite des ersten Chorjoches angebracht. Der Treppenaufgang entstand 1782

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