Nikolaifleet bei Niedrigwasser

Beschreibung

Mit Nikolaifleet wird seit 1916 der ursprüngliche Hauptmündungsarm der Alster bezeichnet.
Hier begann 1188 die Entwicklung des heutigen Hamburger Hafens. Zwischen Holzbrücke und Hoher Brücke liegt der letzte erhaltene Fleetabschnitt mit der typischen althamburgischen Bebauung. Die schmalen, hohen Fleetfronten der Außendeichshäuser an der Deichstraße stehen denen von vier Speichern am Cremon schräg gegenüber. Bis ins 19. Jahrhundert wurden hier auf dem Wasserwege Waren in die Speicher umgeschlagen.
Nach dem Hamburger Brand, der am 5.Mai 1842 in einem am diesem Fleet gelegenen Haus der Deichstraße ausbrach, wurde die Hamburger Innenstadt gründlich umgestaltet, um Platz für ein neues Rathaus und den Rathausmarkt zu schaffen. Die Alster fließt seither über das schiffbare Alsterfleet ab, mit dem das Nikolaifleet durch Gitter, die Verkehr verhindern, und dem Mönckedammfleet noch verbunden ist.

In Hamburg wurden die verschiedenen Schreibweisen wie Fleth, Flet oder Fleet erst 1946 vereinheitlicht; man entschied sich für die Schreibweise Fleet.

Die Hamburger Fleete sind zum Teil aus den Mündungsarmen von Alster und Bille in die Elbe hervorgegangen, die dann zur Entwässerung und als Stadtgräben zur Verteidigung genutzt wurden; zum anderen Teil wurden sie als weitere Überlaufgräben der später aufgestauten Alster angelegt. Schließlich dienten die Fleete zunehmend dem Warenverkehr.
Im Gegensatz zu einem künstlich angelegten Kanal wurde der Wasserstand in den Fleeten Hamburgs anfangs nicht durch Schleusen geregelt, sondern schwankte mit der Tide, wodurch es zu Schlickablagerungen kam, mit deren Beseitigung der Berufsstand der Fleetenkieker beauftragt wurde.

Canon EOS 50D, 18.0 mm, 9, 1/250, 200