Fünf vor Zwölf

Beschreibung

Es ist lange schon 5 vor 12 für den deutschen Steinkohlebergbau.

Als Beginn der Kohlekrise gelten allgemein die Jahre 1957 und 1958, in denen eine Dauerkrise der Montanindustrie begann, die in den kommenden Jahrzehnten zu Schließungen von Zechen, Hochöfen und Stahlwerken führte.

Einen ersten Höhepunkt erreichte die Kohlekrise 1963, als dreizehn Zechen geschlossen wurden und ca. 10.000 Bergleute ihren Arbeitsplatz verloren. Um mit der Krise effektiver umgehen zu können, schlossen sich 1968 die Zechen des Ruhrgebiets zur Ruhrkohle-AG (RAG – heutige RAG Aktiengesellschaft) zusammen. Die finanziellen Verluste der RAG werden von der öffentlichen Hand ausgeglichen, die Gewinne und die Grundstücke verbleiben bei den Zechen.

In den folgenden Jahren kam es zu zahlreichen Streiks und Mahnwachen von Bergleuten, die gegen den Verlust von Arbeitsplätzen protestierten. So kam es 1987 beispielsweise zu einem Streik von ca. 100.000 Bergleuten, die anlässlich der geplanten Schließung zweier Hochöfen des Krupp-Stahlwerks in Duisburg-Rheinhausen ihre Arbeit niederlegten (Besetzung einer Rheinbrücke: „Brücke der Solidarität“, zeitweilige Blockade von Autobahnen). Die Streiks, Menschenketten und Fackelzüge der nächsten Jahre verhinderten jedoch nicht die Schließung weiterer Standorte der Montanindustrie, so dass sich die Zahl der Zechen im Ruhrgebiet bis 1998 auf elf und bis 2007 auf sechs reduzierte. Anfang 2012 sind noch drei Zechen in Betrieb: Bergwerk West wurde Ende 2012 stillgelegt, Auguste Victoria und Prosper-Haniel werden 2015 bzw. 2018 folgen. Im Aachener Revier wurde die letzte Zeche bereits 1997 geschlossen, die letzte Grube im Saarrevier stellte die Förderung zum 30. Juni 2012 ein.
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Wir machen uns abhängig.
Abhängig von der Importkohle, welche noch nicht einmal die Qualität der deutschen Steinkohle hat.
Aber die Zeit ist nun mal abgelaufen und eine Rückkehr fast nicht mehr möglich.

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