Ich dachte mir, dass ich aus meinem Archiv an dem heutigen Tag der Heiligen Drei Könige ein Bild einstelle, dass mir persönlich sehr gut gefällt.
Dazu gibt es natürlich wieder Infos:

Im Jahr 1498 wird der junge Michelangelo von Kardinal Jean Bilheres de Lagranles damit beauftragt, eine Pietà zu modellieren - dem Petersdom in Rom würdig und sich selbst ein Denkmal setzend.
Der 23jährige Mann, der in Florenz bei Girlandaio und Bertoldo di Giovanni studiert hat, ist zum ersten mal in Rom und findet in dem Bankier Jacobo Galli einen Förderer und Freund, der ihn mit dem Kardinal Jean
Bilheres bekannt macht und den Auftrag vermittelt. Noch im Frühjahr verläßt Michelangelo die Stadt für einige Wochen, um nach Carrara zu reisen und dort in den Bergen einen Marmorblock zu brechen. Auf Ochsenkarren wird der weiße Stein langsam in den Hafen gebracht
und von dort nach Rom verladen.
Am 27. August unterschreiben Michelangelo und der Kardinal den Vertrag.
Michelangelo beginnt sofort mit der Arbeit, die ihn einJahr in Anspruch nehmen sollte.
Er schuf die außergewöhnlichste Pietà, unabhängig vom Zeitgeist und aller Mode. Michelangelo wurde für seine Auffassung des Themas oft kritisiert und sagte zu Condivi, einem seiner Schüler: "... es ist durchaus glaubhaft, wenn eine solche Frische und Jugendblüte, außer
daß sie sich auf diese ganz natürliche Weise in ihr behauptet haben, durch göttliche Kraft bewahrt bleiben, um der Welt die Jungfräulichkeit und ewige Reinheit der Mutter zu bekunden. Das war bei dem Sohn nicht nötig, weil zu zeigen war, daß der Sohn Gottes wirklich einen menschlichen Körper angenommen hat...".
Michelangelo hat sein Signum in den Gürtel der Maria eingemeißelt. Er kam eines Tages in die Werkstatt und sah einige Leute vor seiner Arbeit, die sich fragten, wer sie wohl gemacht habe. Man sagte ihnen, der "Gobbo aus Mailand" wäre ihr Schöpfer. Daraufhin schloß er sich nachts ein und
signierte auf dem Band, das quer über Marias Brust verläuft.
Michelangelo hat mit der Pietà seine geniale, unerreichte Größe als Bildhauer und Künstler begründet.
Sie ist ein Meisterwerk, das seinen Ruhm weit über die Landesgrenzen hinaus trug, und uns eines der größten Beispiele abendländischer Kultur ist.
Michelangelo Buonarroti starb am 18. Februar 1564 im Alter von 89 Jahren.

Canon 450 D
1/60 sec - f/1,8 - ISO 400 - 50 mm Festbrennweite-freihand fotografiert
leider durch Glas fotografiert, da sie von einem geistig verwirrten Mann schwer beschädigt wurde und nach der Restauration gesichert werden musste.