Einfach ein Sommergedicht

Beschreibung

Die Sonne schien mir auf den Pelz.
Da saß ich, sehr vertieft im Netz
mit meinem Laptop und bei Google
ganz splitterfasernacht mit Gugl-
hupf, Schampus, Eiskaffee ... im Garten
(auch auf Gedicht-Ideen wartend),
als mir die Klingelei entging, -
mein Mann nen Handwerker empfing.

Da, fremde Schritte auf dem Kies...
Ein kleiner "Hilfe"schrei verließ
fast lautlos die erschreckten Sinne. -
Wo könnt ich hin, dass ich entrinne
dem Blick des braven Handwerkmeisters
- Elektriker, Jean-Pierrre - so heißt er -.
Mein Hemd liegt da in meiner Näh'; -
schnell reingeschlupft, - jedoch - ohjehhh ...

Dies Hemdchen ist aus Seide nur
und von Verhüllen keine Spur.
Doch wenn ich sitz, mich nicht bewege,
so dass man mich nicht gänzlich sähe,
könnt dieses Seidending die Füllen
und Rundungen von mir verhüllen.
Ich lächle hoheitsvoll und süß,
als mich Jean-Pierre diskret begrüßt.

Wie immer!, oh, - mein lieber Mann
sieht mich auch nicht so richtig an,
merkt nichts von meinen "nackten" Qualen,
kann sich nicht mal im Geist ausmalen,
dass ich mich unfroh fühl, - auweiaaah,
- wie ein frivoler Nackedeiaaah.
Er setzt sich -mannoo- mit Jean-Pierre
zu mir. Und ich genier mich - sehr.

Ich rühr mich gar nicht mehr vom Fleck,
beweg mich nicht und höre weg,
tu so, als würd ich mich mit Briefen
schnell tippend voll im Netz vertiefen,
verdeck die Blößen mit der Seide,
- gaaanz unauffällig. - Ich vermeide,
die Aufmerksamkeit anzuziehen,
würd gerne ganz ! ins Net entfliehen.

Jean-Pierre hat schüchtern weggesehn,
ist als Franzos' ein Gentleman!
Ich - saß da wie ne doofe Tante
in meinem Sessel auf der Kante
und transpirierte in der Sonne,
- konnt nicht entfliehn. - War keine Wonne!
Doch alles geht einmal vorbei.
... Im Grunde - ist es einerlei ... ;-)