petra

Beschreibung

Petra (43)

Anfänge der Krankheit mit 32, Diagnose Parkinson mit 37 Jahren, schreibt:


"Uns Parkis verbindet sicher die Krankheit, manchmal über alle Unterschiede hinweg, ansonsten aber sind wir so verschieden in unseren Einstellungen, unseren Einsichten, unseren Wünschen und unserem Umgang mit der Krankheit, wie Menschen eben verschieden sein können.
Ich gehöre zu denjenigen, die auf-Teufel-komm-raus einen Sinn suchen und sehen wollen.
Und wer suchet, der findet auch: mir hat der Parkinson jede Menge neuer Bekanntschaften mit mich inspirierenden Menschen beschert, und, ganz ganz wichtig, ich habe jede Menge Zeit geschenkt bekommen.
Zeit zum Nachdenken, Zeit für Freundschaften, Zeit, um langsamer und intensiver leben zu dürfen.

Zwei wichtige Erkenntnisse begleiten mich:
Parkinson schafft nichts Neues, aber schärft Altes; das, was gut war, wird besser und das, was schlecht war, kann nicht mehr ignoriert werden...
Außerdem: mit Parkinson werde ich nicht automatisch unglücklich, sondern mein Leben kann anders gut verlaufen.

Also bitte bitte kein unangebrachtes Mitleid, gerne aber Neugierde zeigen. Neugierde und Interesse wünsche ich mir auch, damit ich mich nicht zu oft mit Reaktionen auseinander setzen muss, die aus Unwissenheit geschehen.

Durch meinen durch die Krankheit angekratzten Gleichgewichtssinn schwanke ich schonmal am helllichten Tage heftig durch die Straßen. Dazu das starke Zittern der Hände; für mir nicht wohl gesonnene, schlecht informierte Menschen werde ich da schnell zur Alkoholikerin und dumme Aussprüche lassen nicht lange auf sich warten....
Also, genau hinschauen, nicht gleich was Schlechtes denken und ruhig nachfragen. Das würde ich sehr begrüßen!"
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dieses portrait gehört zu meiner serie "jung und parkinson"
eine initiative, die zur aufklärung dienen soll

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