0536 Unverzichtbar

Bisher habe ich die Gletscher nur von weitem gesehen. Schöne Eindrücke konnte ich dabei an der Gletscherlagune Jökulsárlón mit Blicken auf den Breiðamerkurjökull sammeln, bei denen man erahnen konnte, wie interessant und lohnend es ist, sich eingehender mit der Erkundung eines Gletschers zu befassen.
Aus diesem Grund hatte ich bereits in Deutschland eine Einstiegs-Gletschertour gebucht, die heute am 4. Tag meiner Islandreise um 09:00 Uhr am Skaftafell-Besucherzentrum startet. Bislang war ich, was Gletscherwanderungen anbelangt, ein völlig unbeschriebenes Blatt. Das Besucherzentrum liegt im Gebiet des Skaftafell-Nationalparks, der im Jahre 2004 eine Fläche von 4807 km² auswies, bevor er 2008 zu einem Teil des Vatnajökull – Nationalparks wurde, der heute mit 12000 km² 12% der Oberfläche Islands bedeckt und zu den größten Nationalparks in Europa zählt.
Im Folgenden Interessantes und Wissenswertes über Gletscher wie gewohnt in Bild und Text.

Just in time, um 8:57 bin ich am Treffpunkt angekommen. Vorher habe ich bestimmt 30 Kilometer unnötige Suchfahrt hinter mir. Das kommt davon wenn man meint, auf einen des Segens der heutigen Technik, die Navigation, verzichten zu können.
Start ist hier am Visitor Center des Skaftafell Nationalpark.
Alles beherrschend in diesem Park ist der Plateaugletscher Vatnajökull (deutsch „Wassergletscher“ - aus Vatna= Wasser und Jökull= Gletscher) der mit seinem Eisschild inklusive seiner Auslass- und Talgletscher mit 8300 km² Fläche fast dreiviertel der 12000 km² des Nationalparks für sich beansprucht. Im Mittel etwa 400 Meter stark, hat der Eisschild an seiner dicksten Stelle eine Stärke von an die 1000 Meter.
Vatnajökull ist eigentlich der Sammelbegriff für den Zusammenschluss mehrerer kleinerer Plateau gletscher wie Öræfajökull, Breiðabunga, Kverkfjöll, Grímsfjall oder Esjufell.
Dazu kommen die zum Teil tief darunter liegenden meist aktiven Vulkansysteme des Grímsvötn, Kverkfjöll, Bárðarbunga, Háabunga und Breiðabunga. Zusammen eine brisante Mischung.
Man kann sich vorstellen was sich bei einem größeren Vulkanausbruch an Wasser in Form einer Gletscherflut, der Isländer nennt diese Jökulhlaup, über die am Fuße der Gletscher liegenden Sander ergießt.
Hier im Bild als Einstimmung die wichtigsten unabkömmlichen Hilfsmittel bei einer Gletscherwanderung:
Der Eispickel und Steigeisen mit Frontalzacken.

NIKON CORPORATION, NIKON Z 7, 28.0-300.0 mm f/3.5-5.6, 70.0 mm, 9, 1/200, 800