Endlich Regen
Als am 10. Januar König Mohammed VI von Marokko am Freitagsgebet sein Volk zum Beten für Regen aufgerufen hatte, herrschte Stillstand im ganzen Land. Alle Ampeln waren auf Rot, Züge blieben auf offener Strecke stehen, Flugzeuge erhielten keine Starterlaubnis, Mobiltelefone und Internet waren für 30 Minuten ausser Kraft gesetzt. Am Sabbat folgten seinem Aufruf die Juden, am Sonntag die christlichen Gemeinden. In dem Land besteht seit langem eine extreme Trockenheit und viele Experten gehen von einer großen Dürre für das Jahr 2014 aus.
Als ob der Allmächtige die Gebete des Königs und seines Volkes erhörte, verdunkelte sich der Himmel am darauf folgenden Freitag.
Von Norden drangen endlich Regenwolken in das ausgedörrte Land und ein mäßiger Regen ergoss sich zur Freude seiner Bewohner.
Kurz bevor das große Prasseln losging, erleuchtete für ein paar wenige Augenblicke die späte nachmittägliche Sonne die rote Medina des alten Marrakech und sorgte für interessante Kontraste.