Deutschland im Quadrat - Roller Grrrls

Roller Derby in Kaiserlautern, Rheinland-Pfalz

Das war wie auf einem anderen Planeten ... dem Planeten USA. Roller Derby kenne ich ja aus meiner Zeit in Huntsville und bin dort zum Fan dieser Sportart geworden. Die Netzstrümpfe, die Tattoos, die witzigen Kampfnamen, die bunten Vögel unter den Zuschauern, die leicht anarchistische Atmosphäre, die Keilerei im Skate-Rink - es ist einfach etwas völlig anderes als, sagen wir mal, Fußball. Obwohl, an diesem Tag hatten sie in Kaiserlautern auf demBetzenberg nach dem Spiel gegen den KSC ja wohl auch eine ordentliche Keilerei. Das war gut drei Kilometer Luftlinie von der Sporthalle entfernt, in der die einheimischen Roller Girls of the Apocalypse von den Switschblade Roller Grrrls aus Lille (Frankreich) kräftig eins auf die Nase bekommen haben - 281 zu 91. In Amiland ist dieser Sport in den letzten zehn Jahren immer populärer geworden und auch in Europa gibt es einige Mannschaften. Insgesamt sind es weltweit gegenwärtig über 270 in der Women's Flat Track Derby Association. Hier in Deutschland fand das erste Roller Derby 2007 statt, mittlerweile gibt es fünf Teams - in Berlin, Essen, Stuttgart, Karlsruhe und Kaiserslautern.
K-Town, wie die Amis es nennen, hat durch die nah gelegene Ramstein Air Force Base immer noch eine große Anzahl an amerikanischen Soldaten in der Umgebung. Und so war diese Angelegenheit auch fest in amiländischer Hand. Das Team, die Zuschauer, die Ordner - alles Whiskeytrinker und Steakesser. Da habe ich mich gleich heimisch gefühlt. :) Meiner Einschätzung nach waren ich und die Mädels aus Lille die einzigen Nicht-Amerikaner in der Sporthalle. Strange. Ein Fremder im eigenen Lande. Aber irgendwie doch Zuhause ...