Leben mit dem Braunkohletagebau: Keine Höhle bietet mehr Schutz vor der Aushöhlung

Leben mit dem Braunkohletagebau: Keine Höhle bietet mehr Schutz vor der Aushöhlung

Das Gebiet des [fc-info:Braunkohletagebau] ist ein Land der Löcher. Loch an Loch reiht sich in einem viele Kilometer langen Band zwischen Bonn und Erkelenz. Eins der größten hier wurde 2006 in Angriff genommen: 48km² soll es mal werden. Loch ist also für den Tagebau Garzweiler II eine Beschreibung, die ganz und gar nicht passt. Grube lässt auch an was überschaubares denken. Aber hier sind die Dimensionen so, dass die Ränder erst am Horizont auszumachen sind. Bei Grand Canyon denkt man an tolle Landschaften. Auch wenn hier der Terassenaufbau und die Schichtung faszinieren, so schlägt einem die Tatsache, dass vor dem Loch hier ein blühendes Kulturland war derb ins Genick. Fruchtbare Böden und jahrhundertealte Ortschaften, die diese Fruchtbarkeit nutzten müssen einer anderen Nutzung weichen.

Wenn die Ortschaften in Trümmer gelegt werden tun sich auch immer wieder Löcher auf. Kellerlöcher hier, Brunnenlöcher dort, ein Mauseloch vielleicht auch einmal... und hier kam es mir vor, als wenn die Pflanze in jenem Loch Schutz suchen würde vor den Baumaschinen, die nicht bauen, sondern zerstören. Nur dieser Schutz wird auch nicht von Dauer sein. Vielleicht reicht es gerade mal, bis die Blüte Frucht trägt und ihren Samen auf die Reise schickt. Vielleicht findet dieser dann ein neues Loch.

Entstanden während des von [fc-user:633383] und [fc-user:23583] initiierten fotocommunity-Usertreffen am 10.03.2007 anlässlich des Abrisses der Kirchen in Jüchen-Otzenrath.

http://www.ngz-online.de/public/article/regional/juechen/nachrichten/419861

Mehr Bilder bei den anderen Teilnehmern, Hintergrundinfos im Info-Bereich.

Übersichtskarte:
http://www.debriv.de/pages/grafiken.php?page=255