Diese Bahn...

Beschreibung

…. ist für faule, kranke und bequeme Menschen die den höchsten Berg der Holländer bezwingen wollen. Von oben gibt es zu Belohnung einen wunderbaren Blick über das Rheintal.

Die Drachenfelsbahn ist die älteste der vier noch betriebenen Zahnradbahnen in Deutschland. Sie wird nach einer eigenen „Bau- und Betriebsordnung für die Drachenfelsbahn (BO-DRACH)“ von der Bergbahnen im Siebengebirge AG betrieben. Die meterspurige Bahn verbindet seit 1883 die im Rheintal gelegene Altstadt von Königswinter mit dem Siebengebirge und endet knapp unterhalb des Drachenfels-Gipfels. Die 1.520 Meter lange Strecke überwindet dabei 220 Höhenmeter, die maximale Steigung beträgt 20 Prozent. Die Drachenfelsbahn ist eine der meistgenutzten Zahnradbahnen Europas, bis heute beförderte sie mehr als 35 Millionen Fahrgäste.


Unfall am 14. Sep. 1958.
Am 14. September 1958 kam es zu einem schweren Unfall: Der Zug der letzten Talfahrt an diesem Tag fuhr um 18:45 Uhr. Etwa 160 Fahrgäste befanden sich im Zug, obwohl nur 135 zugelassen waren. Er bestand aus der – wie immer talwärts laufenden – Dampflok 3" und drei Wagen (No. 2, 3, & 4), die nur über große Mittelpuffer aufgrund der Schwerkraft untereinander und mit der Lok verbunden und nicht gekuppelt waren. Wegen einer Nachlässigkeit der Bedienungsmannschaft war der Kesseldruck von 13 auf 6 Bar abgesunken. Infolge des geringen Kesseldrucks konnte auch die Riggenbach-Gegendruckbremse nur eine dem Kesseldruck entsprechende verminderte Bremsleistung erzeugen. Dadurch wurde der Zug trotz Einstellung der vollen Bremsleistung sofort nach der Abfahrt spürbar zu schnell. Das Lokpersonal zog daraufhin die Handbremse an. Die Wirkung der Handbremse setzte dann gleichzeitig mit der vollen Wirkung der selbstverstärkten Riggenbach-Bremse ein, wodurch auf die beiden Zahnräder schlagartig eine Bremskraft von 27 t wirkte. Zulässig waren höchstens 18 t Bremskraft. Die beiden Zahnräder wurden dadurch aus der Zahnstange gedrückt, schleiften auf dem Holm der Leiterzahnstangen und konnten so die Bremskraft nicht mehr übertragen. Die Lok erreichte eine (vom Gutachter später geschätzte) Endgeschwindigkeit von 40–50 km/h statt der sonst zulässigen 10 km/h. Sie entgleiste in einer leichten Kurve mitsamt dem ersten Wagen und kippte um. Der erste Wagen wurde vollständig zerstört. Der zweite Wagen wurde vom Schaffner mit der Handbremse verlangsamt, fuhr aber immer noch mit erheblicher Wucht in die Trümmer des ersten Wagens. Lediglich im dritten Wagen gelang es dem dortigen Schaffner ausreichend zu bremsen. Der Lokführer sprang ab und überlebte, der Heizer kam ums Leben. Insgesamt gab es 18 Tote und 112 Verletzte. Aufgrund des Unfalls wurde der öffentliche Dampfbetrieb auf der Drachenfelsbahn eingestellt.

Canon PowerShot G10, 4, 1/1250, 100