Ebenfalls unter der Mittelkuppel: Josef Stammels Figurengruppe „Die vier letzten Dinge“, um 1755-60. Die vier überlebensgroßen Standfiguren werden von ausgeprägter Gestik und Mimik bestimmt. Sie stellen den Tod, die Auferstehung (zugleich das Gericht), die Hölle und den Himmel dar. In ihnen findet sich ein zentrales eschatologisches Thema des Barockzeitalters aufgegriffen. Der menschliche Wanderer muss sich im Angesicht seines Todes den letzten Dingen stellen. Im Zuge des göttlichen Gerichtes wird sich später entscheiden, ob ihn die himmlische Herrlichkeit oder höllische Verdammnis erwartet. Die vier Skulpturen stehen einander wohl seit etwa 1800 im Mittelraum zwischen Säulen und Bücherschränken gegenüber. Sie waren ursprünglich jedoch nicht für diesen Aufstellungsort bestimmt. Stattdessen stand davor im Zentrum der Bibliothek das vom Stiftsbrand zerstörte „Universum“.