Altwiener Innenhof

Das Haus Lange Gasse 34 im achten Bezirk ist eines der schönsten Barockhäuser Wiens. Es wurde 1697 vom 'bürgerl. Ringelschmied' Hanns Bernhard Leopold unter Verwendung spätmittelalterlicher Baureste errichtet und zählt zu den am besten erhaltenen Bürgerhäusern Wiens. Die der Eggenburger Schule entstammende Portalplastik aus Sandstein zeigt das Hauszeichen 'Zur Heiligen Dreifaltigkeit'. Sehenswert ist auch der schön gestaltete Altwiener Innenhof.

1701 erwarb der 'bürgerl. Bäcker' Peter Reichgruber das Gebäude. Seither war es ein Backhaus. Als im Jahr 1963 der Betrieb eingestellt wurde, gelang es, den Abbruch des Backofens zu verhindern und die Räume in ein Restaurant nach Altwiener Art umzugestalten. Eingegliedert wurde ein Museum, in dem Handwerk und Brauchtum der Bäcker sowie Dokumente des Hauses gezeigt werden. Die feierliche Eröffnung des Museums fand am 12. Juni 1965 statt.

Kurze Zeit später, nämlich am 6. November 1965, nahm dann auch das Cafe seinen Betrieb auf. Aus dem ehemaligem Verkaufsraum der Bäckerei wurde ein kleines Biedermeidercafe. Die ehemalige Backstube (Knetstube) sowie der Mehlraum und das Materiallager wurden ebenfalls in das Cafe eingegliedert.

Das bedeutete für Wien ein Novum: ein Museum, das täglich von 10-24 Uhr zugänglich ist und in dem man bei einer Schale Kaffee zusätzlich noch ein Stück Handwerks- und Heimatkunde lebendig und interessant dargeboten erhält.

Im Jahr 1987 erfolgte dann eine sanfte Renovierung der Räumlichkeiten, wobei das Grundkonzept voll erhalten geblieben ist. In die ehemalige Backstube wurde der Nichtraucherbereich integriert. Der große Raum (Mehlraum) ist in seiner Art erhalten geblieben. In das ehem. Materiallager (Stüberl) wurde eine original tiroler Zirbenstube aus dem Jahr 1751 eingebaut.

Im Jahr 2002 wurde das Lokal von der Familie Handler übernommen, welche den Betrieb in bewährter Weise weiterführt.

HDR aus 3 HF-Aufnahmen mit 2 LW Unterschied

Canon EOS 5D Mark II, EF24-70mm f/2.8L USM, 24.0 mm, 10, 1/100, 200