DIE ASTRONOMISCHE UHR IN PRAG

Eines der ältesten Teile der Uhr ist das mechanische Uhrwerk mit dem astronomischen Zifferblatt. Das Uhrwerk wurde im Jahr 1410 von Uhrmacher Mikuláš z Kadan nach den Plänen von Jan Šindel gebaut, der ab 1409 als Professor für Mathematik und Astronomie an der Karls-Universität Prag tätig war.

Die Steinmetzarbeiten und Skulpturen um das astronomische Zifferblatt stammen aus der 1419 geschlossenen Werkstatt von Peter Parlé.

Erst in einer zweiten Phase, etwa 1490, kam unterhalb des astronomischen Zifferblattes ein Kalender hinzu. Die gesamte Uhrenfassade wurde mit markanten Skulpturen im Stil der Vladislav–Gotik (die böhmische Version der gothique flamboyant) reich verziert.

Im Jahre 1551 wurde Jan Táborský z Klokotské Hory von dem Prager Stadtrat für die Wartung und Wiederherstellung des Werkes der Rathausuhr berufen. Er hat den Kalendarium-Antrieb und die halbe Stunde eingeführt. Außerdem installierte er zwei Sonnenuhren auf beiden Seiten des Zifferblattes, um die Uhr auch mechanisch unabhängig stellen zu können.