BAROCKSCHLOSS MANNHEIM

Beschreibung

Das Mannheimer Schloss ist eines der größten und schönsten barocken Bauwerke in Europa.

Das Residenzschloss Mannheim wurde von Carl (III.) Philip von der Pfalz (1661-1742) im Jahre 1720 gegründet. Er war zunächst Domherr von Köln, Salzburg und Mainz. Außerdem kämpfte er in den Türkenkriegen mit, wofür er zum kaiserlichen Feldmarschall befördert wurde, und den Orden vom goldenen Vlies bekam. 1696 bewarb er sich vergeblich um die polnische Königskrone. Nach dem Tod seines Bruders regierte Carl Philip im Alter von 55 Jahren die drei Territorien Kurpfalz, Jülichberg und Neuburg/Donau. 1716/17 regierte er von Innsbruck, dann kurzzeitig von Jülichberg, und ab 1718 von Heidelberg aus. Da es sehr unwahrscheinlich war, dass er zum Herrscher aufsteigen würde, er war erst der vierte Sohn, hatte er nicht viel Ahnung von der modernen, absolutistischen Regierung. Er war sozusagen ein „Kind des 17. Jahrhunderts". In Heidelberg kam es zu einem Konflikt mit den reformierten Christen, als er die Heilig-Geist-Kirche von einem ökumenischen in ein rein katholisches Gotteshaus umwandeln wollte. Der Kirchen rat lehnte die Bitten, trotz des Angebots eine neue Kirche zu bauen, mehrmals ab. Daher besetzte Carl Philip am 4. Dezember 1719 die Kirche, um die Trennwand zwischen dem katholischen und dem protestantischen Teil niederzureißen. Doch der Kirchenrat war mächtiger als er dachte, und stellte ihn, mit Unterstützung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. unter Druck. Im April 1720 entschloss sich Carl Philip seinen Sitz nach Mannheim zu verlegen.
Das Schloss sollte die Macht und das Ansehen der pfälzischen Wittelsbacher repräsentieren, und es war gleichzeitig geistlicher und kultureller Mittelpunkt der Kurpfalz. „Eines der bedeutendsten Bauwerke der Zeit", wie Friedrich der Große die Anlage bezeichnete, wurde durch Darlehen und eine extra eingeführte Schlossbausteuer finanziert.

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