SCHLOSS CHAMBORD

Beschreibung

Neben dem Schloss von Fontainebleau war das 1519 begonnene Schloss Chambord das aufwändigste Projekt Franz I. Das Schloss war ein Bau mit großer Bedeutung: Es sollte einerseits dem Hof als Jagdschloss dienen, doch wichtiger war, mit dem Bau als Symbol der Macht die Leistungsfähigkeit und Stärke Frankreichs zu demonstrieren.

Franz I. machte sich Hoffnungen, Kaiser Karl V. die Krone entwinden zu können und an seiner statt die Herrschaft über das Heilige Römische Reich zu erlangen. Diesem Unterfangen sollte Chambord als steinernes Sinnbild der französischen Vormacht dienen. Die Hoffnungen des Königs erfüllten sich nicht und so blieb Chambord nur ein überdimensioniertes Jagdschloss, es diente weder ihm, noch einem anderen französischen Herrscher als dauerhafte Residenz.

Auch wenn sich in Chambord kein fester Hof etablierte, so nahm das Schloss als Jagdsitz doch eine bedeutende Rolle ein. Während der großen Jagden wurden hier mehrere tausend Personen beherbergt. Abgesehen von den Jagdgesellschaften stand der riesenhafte Bau weitgehend leer.

1552 wurde hier der Vertrag von Chambord unterzeichnet. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. nutzte es gelegentlich für opulente Feste. In seiner Regierungszeit wurde Molières Ballett Der Bürger als Edelmann 1670 im Schloss uraufgeführt. Chambord war, wie alle frühen Königsschlösser, die nicht Hauptresidenz waren, nicht ständig möbliert. Sollte es zu Jagd- oder sonstigen Zwecken genutzt werden, mussten Personal und Mobiliar aus den königlichen Möbeldepots herangekarrt werden.

Von 1725 bis 1733 diente das Schloss als Residenz des exilierten polnischen Königs Stanislaus I. Leszczyński. Von 1748 bis zu seinem Tode 1750 erhielt es der französische Marschall Moritz von Sachsen als Wohnsitz.

Canon EOS 400D DIGITAL, 30.0 mm, 16, 1/200, 400