Morgenrot am Neusiedlersee

Beschreibung

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später, unter den Römern, lag das heutige Rust dann in der Provinz Pannonien.

Erstmals urkundlich erwähnt ist Rust im Jahre 1317 als Ceel (ungar. szil „Ulme, Rüster“) in einer Schenkungsurkunde des ungarischen Königs Karl Robert I. von Anjou-Neapel für seinen Gefolgsmann Desiderius Hedevary als possessio Ceel vocatum circa stagnum Ferthew. Somit ist entweder der deutsche Ortsname Rust eine Übersetzung aus dem früheren ungarischen Ortsnamen Szil oder diese ursprüngliche ungarische Form stellt umgekehrt eine Übersetzung aus dem Deutschen dar. Der heutige ungarische Ortsname Ruszt ist später lautgetreu aus dem Deutschen Rust übernommen worden.

Um 1470 erhielt Rust das Marktrecht und seit 1524 haben die Ruster das von Königin Maria von Ungarn verbriefte Recht, als Markenzeichen ein gekröntes «R» in ihre Fässer einzubrennen. Dieses «R» wird auch heute noch als Gütezeichen im Korkbrand der Flaschenweine verwendet. Im Jahre 1649 kaufte sich Rust von der Herrschaftsuntertänigkeit frei, die Stadt bezahlte dafür 60.000 Goldgulden und 500 Eimer besten Weines an die Habsburger: fast 30.000 Liter Ruster Ausbruch der Sorte Furmint. Am 3. Dezember 1681 erhielt Rust von Kaiser Leopold I. den Titel königliche Freistadt (Reichstag in Ödenburg).


Rust (Mitte links) und Umgebung am damals ausgetrockneten Neusiedler See, um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)Rust, bis 1921 zum Königreich Ungarn und seitdem zur Republik Österreich gehörig, übt seine Selbstverwaltung durch ein eigenes Stadtrecht aus. Da Rust bereits vor dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich Freistadt war, wurde es nach 1921 Statutarstadt und stellt seitdem den kleinsten Verwaltungsbezirk Österreichs dar.