Fronleichnamsprozession in Hallstatt

Beschreibung

Am 3. Juni 2010 findet wie seit nunmehr 387 Jahren am Hallstättersee die traditionelle Fronleichnamsprozession statt. Der große Festtag findet wieder verstärkt auf dem See statt und kehrt damit zu den Ursprüngen zurück.



Wenn in Hallstatt sämtliche Bewohner des Ortes ihre „Fuhren“, die traditionellen Boote am See, mit Laub und Blumen schmücken und der gesamte Ort das Festtagskleid anlegt, dann ist Fronleichnam. Die Jesuiten haben die prachtvolle Prozession einst in Hallstatt eingeführt. Weil der kleine Salinenort so wenig Platz an Land hatte, wurde die Prozession einst mit Booten und Salzschiffen auf den See verlegt, nicht zuletzt auch um einen Blick auf den Salzberg, die jahrtausendealte Arbeitsstätte der Hallstätter, zu bekommen.

Das festliche Hochamt, begleitet von Chor und Orchester, beginnt um 9:00 Uhr in der Pfarr- und Wallfahrtskirche „Unsere liebe Frau am Berg“ in Hallstatt. Hauptzelebrant ist der Vorarlberger Militärdekan Konsistorialrat Otto Krepper.

Gegen 10:00 Uhr setzt sich die Prozession in Richtung Marktplatz in Bewegung, wo die erste Segensstation gehalten wird. Danach begibt sich die Prozession auf den See und führt entlang der Seestraße, wo die tausenden Gläubigen und Gäste einen herrlichen Einblick in die prächtige Flotte und auf das Allerheiligste Sakrament bekommen. Dort wird beim Kriegermahnmal auch die zweite Station gehalten, beim Kernmagazinplatz/Busterminal wird auf Höhe der HTBLA der Jugend gedacht und – heuer vom See aus - der dritte Segen gespendet.

Dann fährt die Prozession so weit auf den See hinaus, bis der Hausberg der Hallstätter, der Plassen und mit ihm der Salzberg gesehen wird. Bei der vierten Segensstation wird Gott für den „Schicksalsberg“ und die Früchte der Erde gedankt.

Im Anschluss geht es zurück an Land, der Zug marschiert unter den Klängen der Salinenmusikkapelle zurück zum Marktplatz, wo der Schlusssegen gespendet und ein feierliches Te Deum gesungen wird. Die seit 1623 bezeugte Prozession gilt seit 1628 als immerwährende Stiftung des Salzbergbaues Hallstatt.

Ein weiteres Gestaltungselement der Prozession sind die Hallstätter Fronleichnamsschützen, die mit ihren nach Heiligen benannten Prangerstutzen die wichtigsten Teile der Prozession ankündigen. Jeweils durch 3 Schüsse vor dem Evangelium und zum Segen einer jeden Station künden sie laut von der Wichtigkeit der kommenden Minuten. Jedoch müssen die Männer der Fronleichnamsschützen schon etwas früher aufstehen. Sie beginnen um 6:00 Uhr am Ortsende von Hallstatt zu schießen und fahren dann über den See alle 15 Minuten näher zur Kirche, zu deren Füßen sie dann um 9:00 Uhr den festlichen Einzug der Geistlichkeit zum Hochamt durch ihre Schüsse begleiten.

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