Rettungsring ...

Beschreibung

... in einem Biergarten am Rhein ... aber wer kann schlechter schwimmen ?

Der Rettungsring - ein Seestück
(frei nach Fred Warden)

An Steuerbord ein Rettungsring neben einer großen Tafel hing.
Die Tafel gibt im Ernstfall an was man da darf und soll und kann.
Führt alles auf, was da verboten, die Strafen auch, die angedrohten
und sucht mit Nachdruck einzuschärfen für alle, die den Ring mal werfen :
Persönlich zum Ersatz verpflichtet falls a) beschädigt oder b) vernichtet.
In Fettdruck : „Stets erst Vorschrift kennen, dann langsam Ring vom Halter trennen“.

Die Hafen- oder Seebehörde - da eben in der Kieler Förde -
sieht wieder mal die Tafel an
ob man die Schrift noch lesen kann.
Der Amtmann, der den Ring befühlt ward plötzlich über Bord gespült.
Zwar trieb er nicht besonders weit und sein Inspektor ließ sich Zeit,
nahm nach der Vorschrift erst einmal die Brille aus dem Futteral
um Punkt um Punkt da zu studieren, um gar nichts Falsches zu riskieren.
Beim letzten Absatz angekommen, hat er denn den Ring zur Hand genommen.
Doch schmiss er ihn erst gar nicht runter,
denn der Amtmann ging längst unter.
So sah er nicht einmal den letzten - Verzweiflungsblick des Vorgesetzten.
Er starb – der Ring blieb nur Verheißung –
er starb als Opfer der Gebrauchsanweisung.

Die Mannschaft jetzt erst unterrichtet
hat dann die Tafel gleich vernichtet.
Seitdem kann diesem Rettungsring die Rettung gar nicht mehr misslingen.

Die Presse hat den Fall erörtert und
der Inspektor wurd‘ befördert.

Am Amtmann, der nach Tinte schmeckt,
entteuscht ein großer Haifisch leckt.
Dann haben Hummern ihn zerzaust, weil denen ja vor gar nichts graust.

Auf diese Weise kann auf Erden selbst ein Beamter schmackhaft werden.