1492 • Giulio Romano

Beschreibung

Das Fresko mit der von Jupiter verführten Olympia
stammt aus der Sala di Amore e Psiche des Palazzo Te in Mantova.


In Herders Conversations-Lexikon aus dem Jahre 1854 ist
über Giulio Romano zu lesen:

»… besonders in den Malereien seine frühere anmuthige
Darstellungsweise gänzlich verließ und einer wilden, oft sehr
unästhetischen Phantasie folgte, so namentlich in seinen
mythologischen Darstellungen im Palazzo del Te.«


Auch Meyers Großes Konversations-Lexikon von 1905 schreibt
recht kritisch:

»… war der hervorragendste von Raffaels Schülern, dem jedoch
die Grazie und Keuschheit seines Lehrers fehlte. … Für religiöse
Gegenstände mangelte es ihm an Tiefe der Empfindung. … die
Liebesgeschichten der Götter darstellte, ließ er seiner kühnen
Phantasie den freiesten Spielraum und beging auch bisweilen
geschmacklose Ausschweifungen. … Diese Kompositionen übten auf
spätere Künstler einen großen, oft verderblichen Einfluß aus …
bereitete aber auch den Manierismus vor, der bald nach seinem
Tode die italienische Malerei zum Verfall brachte.«


Damals hatte allerdings die Kunst des Manierismus ganz allgemein
einen schlechten Ruf. Heute geniesst sie als verbindender
Übergang von der Renaissance zum Barock in der Kunstgeschichte
eine weit höhere Wertschätzung als noch vor hundert Jahren.


Mantova, 9. Mai 2013


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