1525 • Hans Baldung Grien, Judith

Beschreibung

Gemälde und Skulpturen zum Thema Judith und Holofernes
sind in der Renaissancezeit recht zahlreich entstanden.
Gemeinhin wird die junge Witwe jedoch nicht nackt dargestellt,
sogar Cranach hüllt sie mehrfach in prächtige Gewänder.
Ob hier der Wunsch eines Auftraggebers oder aber Baldungs
eigene Bilderfindung ausschlaggebend waren, ist nicht bekannt.

Das biblische Buch Judith gibt diesbezüglich jedenfalls keinen
Hinweis, dort (8,4-7) ist nur zu lesen: »Sie war wunderschön und
ihr Mann hatte ihr großen Reichtum und einen stattlichen Hausstand
und ausgedehnten Besitz mit Rinder- und Schafherden hinterlassen.
Auch hatte sie bei allen einen guten Ruf, da sie den Herrn fürchtete;
und niemand konnte etwas Schlechtes über sie sagen.«

Ein deutlicher Hinweis auf Baldungs Hinwendung zum Manierismus
ist die eigenartig verdrehte, eher auf ein dringendes Bedürfnis
deutende Beinstellung der schönen Judith, während die Figur
insgesamt einen ungeschönten Naturalismus ausstrahlt.


Nürnberg, 15. August 2012


Hier noch ein paar andere Arbeiten von Hans Baldung Grien:
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Und hier seine Vita:
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