1515 • Château de Chenonceau

Beschreibung

César de Vendôme, der Bastard von Henri IV. und
Gabrielle d‘Estrées, erhielt Chenonceau 1601
als Verlobungsgeschenk, hat es aber nie selbst bewohnt.
Auch danach blieb das Schloss lange Zeit ungenutzt.

Claude Dupin, wie schon der Erbauer Thomas Bohier
königlicher Steuerpächter, erwarb das Anwesen 1733
und durch die literarischen Salons seiner Frau Louise
kam Chenonceau zu neuer Blüte. Nach der Revolution
verfiel das Schloss erneut und erst Marguerite Pelouze,
die Witwe eines Industriellen, liess es im 18. Jahrhundert
aufwendig restaurieren. Heute ist es im Besitz der Erben
des Schokoladenkönigs Henri Menier.

Während der Okkupation Frankreichs in der Nazizeit
bildete der Cher die Grenze zur Vichy-Zone und die Galerie
des Schlosses wurde mehrfach als Fluchtweg benutzt.

In der Literatur ist oft von einem Schloss Chenonceaux
die Rede, diese Schreibweise mit »x« gilt jedoch seit der
Revolution nur noch für das benachbarte, ursprünglich
dem Schloss seinen Namen gebende kleine Dörfchen.
So ist auch der deutsche Titel des schönen Essays von
Marguerite Yourcenar leider eine Schlamperei.


Chenonceaux, 19. Juni 2000


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