GIPEDA

Beschreibung

Gegen Irregeleitete Patridiotische Europäer Des Abendlandes


Ein Dank an alle, die in Köln und in anderen Städten
solche Hohlköpfe gestern wieder marginalisiert haben.

Dresden ist eine schöne Stadt.
Ohne diesen Montags-Schwachsinn wäre sie noch schöner.



[fc-user:541289]danke ich für den Hinweis auf den Artikel
»Die Gaben des Turbanträgers« von Kia Vahland in der SZ.
Hier ein kleiner Auszug:

»Am heutigen Montag treffen sich die Pegida-Demonstranten wieder in Dresden und schwingen ihre Deutschlandfahnen zum "Schutz der christlich-jüdisch geprägten Abendlandkultur", wie es in ihrem Positionspapier heißt. Eine "Null-Toleranz-Politik" gegenüber "straffälligen" Ausländern wünschen sie. Man möchte dort jetzt nicht Larvandad, Hormisdas oder Gushnasaph heißen, und auch nicht unbedingt einen schwarzen Bart tragen, wenn man nach langer beschwerlicher Reise endlich sein Ziel erreicht hat.

So bezeichnen die syrischen Christen die Heiligen Drei Könige, und viele von ihnen werden diesen 6. Januar nicht in ihrer Heimat begehen können. Gushnasaph heißt nördlich des Mittelmeers seit dem Mittelalter Balthasar, er trägt in alten Bildern einen dunklen Bart oder hat schwarze Haut. Gemeinsam mit den beiden anderen Fremdlingen Caspar und Melchior huldigt er dem neugeborenen Jesus, ihre Gaben kommen aus der Ferne.

Damit beginnt eine lange Geschichte des Kulturtransfers. Von ihr profitiert bis heute der alte Kontinent. Denn seinen Aufstieg zur Weltmacht erreichte Europa nicht aus eigener Kraft. Dies konnte in der Renaissance und Frühen Neuzeit nur gelingen, weil zuerst die Italiener und Spanier, dann die übrigen Europäer den Arabern, Türken und Persern zuzuhören begannen …

… Gerade in den innovativen Städten der Frühmoderne wussten die Menschen: Es gibt kein jüdisch-christliches Abendland in Reinform. Höchstens vielleicht in der hintersten Provinz, in abgeschiedenen Dörfern, die seit Jahrhunderten demselben katholisch angehauchten Aberglauben frönen, weil sie die Bibel nicht lesen können und keine Künstler haben, die ihnen die Welt in die Kirchen pinseln.

An solchen Orten veränderte sich im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit tatsächlich praktisch nichts. Wer dahin zurück will, der muss auf all die medizinischen Erkenntnisse verzichten, die zuerst arabische Ärzte entwickelten. Er muss ohne bargeldlose Zahlungen und das Kreditwesen auskommen, mit dem südeuropäische Kaufleute einst die Weltwirtschaft erschlossen. Er sollte von Bildung, von Rechtssicherheit besser nicht träumen und sein Essen nur mit dem würzen, was im eigenen Garten wächst.

Was Pegida-Sympathisanten sich wünschen, schützt die alte europäische Hochkultur nicht - es verleugnet sie. Denn alles, was an Europa je modern, erfindungs- und erfolgreich war, ist das Ergebnis kulturellen Austausches - gerade auch mit dem Islam. Es sind großzügige Gaben, die Balthasar und die anderen Weisen aus dem Morgenland uns brachten und bringen.«


Im Mittelpunkt des Artikels steht Giorgiones Gemälde
der drei Philosophen, die gerne auch als die Weisen
aus dem Morgenland gedeutet werden.

Hierzu demnächst mehr in meinem kleinen Renaissance-Theater.
Vorerst zweimal drei Weisinnen, die heute in unser Dorf kamen:

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