Kloster Chor Virap  vor dem Ararat

Kloster Chor Virap vor dem Ararat

"Direkt vor dem imposanten Ararat erhebt sich das Kloster Chor Virap mit seiner von Legenden umrankten Geschichte. Das Kloster Chor Virap als Symbol für die Verbreitung des christlichen Glaubens und als Aufenthaltsort von Gregor dem Erleuchter ist ein wichtiges Ziel für die christlichen Armenier. In der Nähe der türkischen Grenze gelegen fasziniert das Kloster Chor Virap durch die einzigartige Lage genauso wie durch die Legenden, die über das Bauwerk erzählt werden.

Die Legende über das Kloster
Eng mit der Entstehung des christlichen Glaubens sind die Erzählungen über den Ort verbunden, an dem sich seit dem 17. Jahrhundert das Kloster Chor Virap befindet. Den Erzählungen zufolge wollte der König Trdat III. im Jahre 288 n. Chr. Gregor den Erleuchter von seinem tief verwurzelten christlichen Glauben abbringen. Dafür sperrte der König Gregor auf einer Anhöhe im Araxtal für 15 Jahre ein – in eine Höhle vor Ort, über der sich heute das Kloster Chor Virap befindet. Die Folter, die Gefangenschaft und sogar die zahlreichen Schlangen aus den Erzählungen konnten Gregor den Erleuchter jedoch nicht von seinem Glauben abbringen. Vielmehr litt König Trdat III. nach der 15-jährigen Gefangenschaft von Gregor an einer schrecklichen Hautkrankheit, die ihn sehr entstellte und die damals als unheilbar galt. Gregor vermochte es jedoch, die Krankheit zu heilen und sorgte so nicht nur für seine Freilassung, sondern auch dafür, dass der König und der gesamte Königshof den christlichen Glauben annahmen. Im Folgenden erhob der König das Christentum zur Staatsreligion und machte Armenien somit zum ersten christlichen Land der Welt.

Ob die Legende des Klosters Chor Virap und die tatsächlich zu jener Zeit erfolgte Verbreitung des christlichen Glaubens auf diese Weise oder leicht abgewandelt erfolgte, ist nach mehr als 1.700 Jahren nicht mehr genau zu sagen. Tatsächlich befindet sich unter dem Kloster Chor Virap eine Zelle, die über eine Leiter in die Tiefe erreicht wird. In diesem Kerker soll Gregor seine 15 Jahre der Gefangenschaft verbracht haben.

Das Kloster Chor Virap selbst wurde im 17. Jahrhundert erbaut und gilt als Symbol für den christlichen Glauben. Interessant ist zusätzlich die Bedeutung des Namens Chor Virap, der mit „tiefer Kerker“ übersetzbar ist. Das Kloster Chor Virap heißt somit „Kloster des tiefen Kerker“ und spielt auf die Legende der Gefangenschaft von Gregor dem Erleuchter an. Die Bedeutung des Klosters Chor Virap als Standort wurde zusätzlich erhöht als zu Beginn des 20. Jahrhundert unweit vom Kloster Chor Virap eine endgültige Grenze zwischen der Türkei und der Sowjetunion gezogen wurde. Die Grenzlinien der Türkei sind übrigens vom Kloster Chor Virap aus zu erkennen. Das Kloster Chor Virap nahe der türkischen Grenze und des majestätischen Ararat gilt als Nationalsymbol des Landes und ist durch seine Bedeutung für die christlichen Ursprüngen des Landes tief im Glauben der Armenier verankert."

(aus SKR)

Canon, Canon EOS 600D, 18-270mm, 46.0 mm, 5, 1/4000, 800