Gemeindehaus Berkach

Auch das gibt es in Berkach, und gleich nach der Zwangsaussiedlung wurde die LPG gegründet.
"Vor 50 Jahren war die Absicht der SED-Führung, das Grenzgebiet zur Bundesrepublik „politisch störfrei" zu machen, nachdem die Blockfreiheit eines gemeinsamen Deutschland nicht zu erreichen war. Die Regierung Grothewohl erließ am 26. Mai 1952 die „Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und den westlichen Besatzungszonen Deutschlands".

Grundlage für den unmittelbaren Vollzug der Zwangsaussiedlung am 5./6. Juni 1952 war der Geheimbefehl Nr. 28/52 des Ministers des Innern der DDR, Kurt Maron, vom 26. Mai 1952.

Danach waren aus der Sperrzone auszuweisen:

a) Ausländer und Staatenlose
b) Personen, die polizeilich nicht gemeldet waren
c) Personen, die kriminelle Handlungen begangen hatten und bei denen zu vermuten war, dass sie erneut straffällig wurden.

Alle diese Klassifizierungen trafen auf die tatsächlich Ausgesiedelten nicht zu. Viele von ihnen hatten des öfteren ihre Verwandten im Westen besucht, doch das hatten eigentlich alle getan. Der eine oder andere hatte auch Leute über die Grenze geführt. Die Behörden wussten davon, ohne dies nachweisen zu können. Einige junge Burschen waren erwischt oder angezeigt worden, weil sie über die Grenze hinweg getauscht und gehandelt hatten. Das war alles, doch es reichte, um diese und ihre Familien auszu-siedeln. Den allermeisten, Familienvätern und Hausfrauen, konnte man noch nicht einmal solche Grenz-gänge nachsagen. Für diese, dem Regime unliebsamen Personen gab es noch einen Gummiparagrafen im Geheimbefehl. Demnach waren auch Personen auszuweisen, die wegen ihrer Stellung in und zu der Gesellschaft eine Gefährdung der antifaschistisch-demokratischen Ordnung darstellen."(Entnommen aus Skulpturenpark deutsche Einheit)