Heute eigentlich eine Idylle, aber vor ca. 100 Jahren die Hölle.
Noch immer sind die Krater zusehen, die damals durch den Beschuß entstanden sind.
Hier auf dem Foto sind es nur einige Quadratmeter, die heute durch eine Grasnabe verdeckt sind und von Bewuchs freigehalten werden, aber so geht es weiter bis zum Horizont.
Während der zehn Monate dauernden Schlacht vor Verdun wurden über 60 Millionen Geschosse abgefeuert.

"Ohne Unterlass gingen großkalibrige Sprengkörper auf alles sichtbare Gelände nieder, in den heftigsten Momenten wurden bis zu zehn Explosionen pro Sekunden gezählt, dann wieder etwas weniger, aber manchmal ging es 12 Stunden ohne eine Sekunde Pause. Der Boden bebte, äußerlich und innerlich zitterte alles"
(Colonel Roman, 358. Infantrieregiment)

Auszug: Die Welt / Martina Meister Veröffentlicht am 29.05.2016
Bis heute spuckt die Erde Granaten und Gebeine aus. Jedes Jahr werden noch immer knapp zehn Tonnen Metall aus dem Unterholz des Waldes von Verdun gezogen. Allein seit Anfang des Jahres sind 200 Granaten gesichert geworden, teilweise 100 Kilogramm schwer. „Materialschlacht“ hat man das später genannt, als ob es nur um Material, nicht vielmehr um Menschen gegangen wäre. Man hat sie verheizt, wie Holz. 163.000 Tote aufseiten der Franzosen, 143.000 bei den Deutschen, 306.000 Tote also, aber die eigentliche Zahl ist höher: 750.000 Opfer zählen die Historiker heute, darunter auch die Menschen, die verletzt wurden oder schlicht verschwunden sind. Denn auch das ist in Wahrheit eine Geschichte, die nicht vergehen will: Unter der vernarbten Oberfläche des Waldes vermuten die Historiker noch die Gebeine von 80.000 Toten.

NIKON CORPORATION, NIKON D800, 16.0-80.0 mm f/2.8-4.0, 16.0 mm, 9, 1/320, 200