Neupfarrkirche zu Regensburg .....

Die Neupfarrkirche ist eine evangelische Pfarrkirche am Neupfarrplatz in der Altstadt von Regensburg. Mit dem Bau der ursprünglich als katholische Wallfahrtskirche geplanten Kirche wurde nach der Zerstörung des jüdischen Viertels im Jahr 1519 begonnen.

Die Neupfarrkirche befindet sich auf dem Areal des ehemaligen jüdischen Viertels im mittelalterlichen Zentrum der Stadt. Die jüdische Gemeinde Regensburgs war im Mittelalter mit ca. 300 Mitgliedern eine der größten und bedeutsamsten im damaligen Reich. Bereits gegen Ende des 15. Jahrhunderts und erneut 1507 und 1514 hatten der Bischof und der Rat der Stadt Regensburg beantragt, die Juden ausweisen zu dürfen, was jedoch am Widerspruch von Kaiser Maximilian scheiterte. Er nahm gegen Zahlung eines Schutzgeldes seine Rolle als Schutzherr der Juden wahr und verlangte für seine Erlaubnis eine Ablösesumme. Die Stadt Regensburg war in dieser Zeit in einer sehr schlechten finanziellen Lage und galt als unzuverlässiger Zahler. Nachdem 1514 der neue Reichshauptmann Thomas Fuchs von Wallburg in Regensburg die kaiserliche Autorität über die Stadt repräsentierte, konnte die Entscheidung über den Wunsch der Stadt nach Vertreibung der Juden nicht schnell entschieden werden. Als dann Kaiser Maximilian am 12. Januar 1519 starb, nutzte der Rat der Stadt die unübersichtliche Situation und ordnete am 21. Februar 1519 einseitig die Vertreibung aller Juden an. Der Reichshauptmann Thomas Fuchs von Wallburg als Vertreter des Kaisers gab sich überrascht, verhinderte die Vertreibung aber nicht und spielte auch bei der Abwicklung der vielen finanziellen Folgen der Judenvertreibung eine zwielichtige Rolle. Das jüdische Viertel samt Synagoge wurden dem Erdboden gleichgemacht, der Friedhof geschändet und geplündert. Die Vertreibung war gut vorbereitet. Bereits einen Monat vor der „Ausschaffung“ – so der zeitgenössische Ausdruck – ließ der Rat der Stadt ein juristisches Gutachten zur Legitimation des geplanten Rechtsbruchs erarbeiten. Ebenfalls schon vor der Vertreibung hatte man beschlossen, anstelle der niedergelegten Synagoge eine Marienkirche zu errichten. Damit sollte die Erinnerung an die Geschichte der Juden in Regensburg verdrängt und der Abriss der Synagoge unumkehrbar gemacht werden.

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