Münster St.-Paulus-Dom,  Alte Chor ...

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Der sogenannte Alte Chor besitzt eine Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung von 17,6 Meter außen und 12,1 Meter innen. In Ost-West-Richtung sind es 16,9 Meter außen bzw. 13,55 Meter innen. Er wurde zunächst als separater Anbau an der Westseite des Doms errichtet und durch die westliche Außenmauer des Querschiffs des ottonischen Doms räumlich von diesem getrennt. Sie sollte erst etwa 60 Jahre später um 1250 entfernt werden, als sich der dritte Dom im Bau befand. Doch kurz nach dem Ende der Täuferzeit in den 1530er Jahren wurde er erneut vom restlichen Dom abgetrennt. Diesmal geschah die Abtrennung jedoch durch einzelne Wände und Eisengitter. Diese räumliche Trennung sollte zumindest bis 1870 bestehen bleiben.

Während dieser Zeit diente der Alte Chor im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts den Weihbischöfen als Ort, wo sie sowohl die Firmung spendeten als auch Priesterweihen durchführten.

Alter Chor mit Taufbecken und dem HochaltarIm Jahre 1836 führte die Stiftung des Bursars von Landsberg eine große Umgestaltung des Alten Chors durch. In diesem Rahmen wurde er mit einer großen Orgeltribüne versehen, blieb aber auch weiterhin in sich abgeschlossen. Die zur Abtrennung genutzten und mit dem Schriftzug „v. Landsperg“ in kursiven Buchstaben geschmückten Eisengitter schlossen ab 1870 die unteren Kapellen der beiden Türme ab. Die Landsbergsche Ausstattung des Chors wurde bereits im Jahre 1856 wieder entfernt.

Die letzte große Veränderung des Alten Chores fand im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Neben dem bereits im 18. Jahrhundert dort befindlichen Taufstein mit dem Taufbecken wurde der Hochaltar dorthin versetzt.

Zu Baubeginn besaß das Westwerk noch nicht das im Zweiten Weltkrieg zerstörte, im spätgotischen Stil errichtete Westportal. Vielmehr ist sehr wahrscheinlich, dass es kein eigenes Portal besaß und der Alte Chor durch einen Zugang im Bereich südlichen Endes der Ostwand betreten werden musste.

Diese Situation hat sich schätzungsweise um das Jahr 1400 geändert. Zunächst bekam das Westwerk ein Portal im hochgotischen Stil. Es entsprach in etwa dem späteren Portal im spätgotischen Stil. Die Nischen des Türbogens waren mit Figuren verziert. Es ist anzunehmen, dass auf der linken Seite eine Sirene, ein Lamm und Löwe angebracht waren, auf der rechten Seite Phönix, ein Pelikan und ein Adler. Zusätzliche Verzierungen bestanden aus Blendmaßwerk-Wimpergen sowie mit Blattschmuck und gekrönten, langhaarigen Frauenköpfen verzierte Konsolen. Diese Letztgenannten sollen jedoch während der Herrschaft der Täufer in Münster in den Jahren 1534/35 sehr gelitten haben, nachdem die Täufer einen Bildersturm entfachten und somit viele Skulpturen und Figuren zerstörten.

Quelle : Wikipedia http://de.wikipedia.org