Propsteikirche St. Mariae Geburt  Kempen

Propsteikirche St. Mariae Geburt
(aus dem Handbuch des Bistums Aachen, 1994, S. 832 ff.)

Um 1200 wurde der Grundstein gelegt zu einer dreischiffigen, flachgedeckten Basilika mit Westturm, der von beiden Seitenschiffen z. T. umfasst wurde. Etwa ein halbes Jahrhundert später wurde sie zu einer vierjochigen Gewölbebasilika des gebundenen Systems ohne Querschiff umgebaut. Diese romanische Kirche wurde Anfang des 14. Jahrhunderts zu einer gotischen verändert und erheblich erweitert, wobei der viergeschossige Turm ganz umfasst wurde und an Stelle des Rhombendaches einen gotischen Helm erhielt.
Danach wurde sie zur kreuzrippengewölbten Hallenkirche umgebaut. Im 15. Jahrhundert erhielt der zweijochige Chor einen Umgang, das Mittelschiff wurde erhöht, ebenso die östlichen Joche des südlichen Seitenschiffes nach Art eines Querschiffs. 1482 errichtete man die zweigeschossige sterngewölbte Sakristei.
Bei einer Instandsetzung im vorigen Jahrhundert wurde 1859 an Stelle des spitzbogigen Eingangs ein rundbogiges Westportal gesetzt. 1945 wurde sie erheblich beschädigt. 1957 waren die Schäden behoben. Beim Wiederaufbau erhielt das südliche Seitenschiff in Angleichung an das nördliche Quersatteldächer. Die sehr reiche Ausstattung war vor dem Krieg in Sicherheit gebracht worden und blieb so erhalten.
1982-1993 wurde die Kirche von Grund auf saniert und restauriert. Dabei wurde sie außen geschlämmt und farbig gefasst in Anlehnung an historischen Befund, die Farbfassung im Innern entwarf Günther Krumbach in Verbindung mit Jean Joseph Keller, beide Düren.
Seit dem 21. Dezember 1935 wurde die Pfarrkirche zur Propsteikirche erhoben.