Klosterkirche - Convento de Cristo

Beschreibung

Zunächst wurde ein romanischer Zentralbau in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts von Templern errichtet. Von außen betrachtet handelt es sich um ein 16-seitiges Polygon mit starkem Strebwerk, Rundfenstern und Glockenturm. Den Innenraum bildet ein Oktogon, das durch Bögen mit der Empore verbunden ist. Der Grundriss orientiert sich an der Grabeskirche in Jerusalem.


Skizze der ErweiterungsbautenDer Innenraum ist reich mit gotischen und manuelinischen Plastiken und Malereien ausgestattet. Die Malereien stammen aus der Werkstatt des Hofmalers Manuel I., des Portugiesen Jorge Afonso, während der Flame Olivier de Gand und der Spanier Hernán Muñoz die Skulpturen schufen. Das seinerzeit für die Kirche geschaffene Werk „Das Martyrium des St. Sebastian“ hängt jetzt im Lissaboner Museum für Alte Kunst (Museu Nacional de Arte Antiga).

Im 15. Jahrhundert wurde unter Heinrich dem Seefahrer dem romanischen Zentralbau ein gotisches Kirchenschiff angefügt. Aus dem romanischen Bau wurde die Apsis der erweiterten Kirche. Ab 1510 wurde das Längsschiff von dem portugiesischen Architekten Diogo de Arruda und dem Spanier João de Castilho im manuelinischen Stil umgestaltet. Das so genannte "Janela do Capítulo" (Fenster des Kapitelhauses), vereint viele typischen Motive der Manuelinik: das Kreuz des Christusordens, Tauwerk, Korallen und pflanzliche Motive.

Als Eingang zur Kirche dient ein Seitenportal, das ebenfalls reich mit manuelinischen Motiven, einer Jungfrau mit dem Kinde und alttestamentarischen Propheten geschmückt ist.

Das manuelinische Längsschiff ist durch einen großen Bogen mit der romanischen Apsis verbunden. Ehemals vorhandenes manuelinisches Chorgestühl wurde durch Napoleonische Truppen im frühen 19. Jahrhundert zerstört.