Mosteiro de Alcobaça 02

Beschreibung

Dormitorium

Das im ersten Stock gelegene Dormitorium erstreckt sich in einer Länge von 66,5 m und Breite von 21,5 bis 17,5 m über die gesamte Ostseite des mittelalterlichen Teiles der Abtei und hat damit eine Grundfläche von knapp 1.300 m². In der heutigen durch die Restaurierung wiederhergestellten Form präsentiert es sich in seinem ursprünglichen mittelalterlichen Zustand. Auf der südlichen Kopfseite öffnet sich das Dormitorium mit einer großen Rundbogentür zum nördlichen Querhaus der Kirche. Dort führte früher eine Treppe hinab, da die Zisterzienser-Regel für den gemeinsamen Schlafraum stets zwei getrennte Zugänge verlangte. Auf der nördlichen Kopfseite des Schlafsaals befanden sich die Latrinen, die durch einen gesonderten Raum – auch dies nach einer allgemeinen Ordensregel - vom Schlafraum getrennt sein mussten. Die Abwässer flossen in den sich auf der nördlichen Seite befindenden Garten der Abtei ab. Die Mönche schliefen in dem Schlafraum gemeinsam in voller Bekleidung nur durch eine bewegliche Abgrenzung vom Nachbarn getrennt. Allein der Abt hatte eine eigene Zelle, die auf der südlichen Seite zur Kirche hin lag. Diese Anordnung findet sich in den meisten Zisterzienserklöstern aus dieser Zeit. Mittig auf der westlichen Seite öffnet eine schmale Tür zu einer engen Wendeltreppe, über die man heute in die Küche gelangt, im Mittelalter in das Kalefaktorium (Wärmestube, vgl. u.). Hierüber kam man auch zum oberen Kreuzgang. Das Dormitorium wurde im Laufe der Jahrhunderte verändert. Mit Beginn des 16. Jahrhunderts erhielt es einen zweiten Boden etwa auf Höhe der Kapitelle der Säulen eingezogen, wo immer noch genügend Raumhöhe zur Verfügung stand. Dort sollen vor allem die Novizen untergebracht worden sein. Darunter waren in der nördlichen Hälfte Räume hergestellt worden, in denen sich bis zur Errichtung der neuen Bibliothek (1755) die alte Bibliothek und Teile der Registratur befanden. Auf der südlichen Seite wurden nunmehr Zellen gebaut, da mit Erweiterung des Klosters um die neuen östlich gelegenen Kreuzgänge diese Art der Unterbringung die alten Schlafsäle ersetzte. Zur Ostseite hin erhielt das Dormitorium mit den dortigen Erweiterungen eine große direkt zugängliche Terrasse. 1716 wurde eine neue Fassade des Dormitoriums zur Nordseite hin errichtet, die von einer Statue des Stifters der Abtei Dom Afonso I Henriques gekrönt wird. Im Rahmen der Restaurierung wurde im Jahre 1940 der eingezogene zweite Boden entfernt. Das Dormitorium, wie es sich heute wieder bietet, ist ein dreischiffiger Raum von gewaltiger Dimension, der vor allem zur Durchführung kultureller Veranstaltungen wie Ausstellungen benutzt wird.

Quelle: Wikipedia