Teotihuacán

Beschreibung

2004 aufgenommen und neu bearbeitet.
"Teotihuacán im Zentralen Hochland von Mexiko/Bundesstaat México ist eine der bedeutendsten prähistorischen Ruinenstädte Amerikas, die vor allem für ihre Stufentempel wie etwa die große Sonnenpyramide bekannt ist. Die archäologische Stätte, die seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, liegt in der Nähe der heutigen Stadt Teotihuacán de Arista, etwa 45 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt.
Das Gebiet von Teotihuacán war bereits seit dem sechsten vorchristlichen Jahrhundert permanent besiedelt. Zwischen 100 und 650 nach Christus war die Stadt das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Mesoamerikas. Auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung hatte sie möglicherweise bis zu 200.000 Einwohner. Damit war sie zu ihrer Zeit die mit Abstand größte Stadt auf dem amerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt. Ab etwa 650 schwand ihr Einfluss, bis sie um 750 aus noch nicht vollständig geklärten Gründen weitgehend verlassen wurde. Ihre kulturellen Einflüsse prägten Zentralmexiko aber noch bis zur spanischen Eroberung Mexikos.
Die Azteken fanden Teotihuacan bei ihrer Einwanderung ins Hochland von Mexiko bereits als Ruinenstadt vor, die seit Jahrhunderten verlassen war. Sie sahen in ihr einen mythischen Ort und gaben ihr den bis heute fortlebenden Namen Teotihuacan, der so viel bedeutet wie Wo man zu einem Gott wird.
Nach der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert ließen Fray Juan de Zumárraga, der erste Erzbischof von México-Tenochtitlán und zugleich Inquisitor, sowie der Bischof Diego de Landa alle greifbaren Dokumente und Manuskripte der Maya, die in Maya-Schrift verfasst waren, verbrennen. Die Zerstörung ihrer Altäre und Götterbilder wurde angeordnet. In den Jahren nach der Ausrufung des Vizekönigreichs Neuspanien 1535 wurde ein Großteil der Bevölkerung Mesoamerikas zwangsweise zum Christentum bekehrt und auch die aztekische Kultur, die kein Schriftsystem, mit dem vollständige Texte wiedergegeben werden konnten, besaß, verschwand allmählich, ohne jedoch völlig zu erlöschen. Auch allgemein wurden fast alle vorspanischen Dokumente (Códices) während und nach der spanischen Eroberung zerstört. In der Stadt wird seit der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert gegraben. Ab etwa 1900 finden professionellere, wenn auch zunächst archäologisch laienhafte, Ausgrabungen statt. Das Fehlen schriftlicher Überlieferung aus der Entstehungszeit erschwert zudem die Forschungsarbeiten zu Teotihuacán erheblich. Viele Erkenntnisse lassen sich nur durch Interpretation von Funden gewinnen."
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