Die klugen und die törichten Jungfrauen

Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen ist eines der populärsten Gleichnisse des Mittelalters. Dies hat dazu geführt, dass es in der Stilepoche der Gotik als Gegenstand der Bildenden Kunst in Europa vielerorts thematisiert wurden, insbesondere in der Ausstattung der gotischen Kathedralen.

Für alle, die gerade keine Bibel zur Hand haben:
"Dann wird das Himmelreich gleich sein zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam und der Braut entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht und fünf klug. Die fünf Törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber kein Öl mit sich. Die Klugen dagegen nahmen mit den Lampen auch Öl in ihren Gefäßen mit. Als der Bräutigam länger ausblieb, wurden alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht erhob sich der Ruf: Der Bräutigam kommt! Hinaus, ihm entgegen! Da standen alle diese Jungfrauen auf und richteten ihre Lampen her. Die törichten sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl; denn unsere Lampen erlöschen. Die klugen antworteten: Es möchte nicht genügen für uns und euch. Geht lieber zu den Krämern und kauft euch. Während sie hineingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam. Die bereit waren, gingen mit ihm zur Hochzeit hinein, und die Türe ward verschlossen. Zuletzt kamen auch die anderen Jungfrauen und sagten: Herr, Herr, tu uns auf! Er aber antwortete: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht!
Wachet also! Denn ihr wisset weder den Tag noch die Stunde."

Dass hier jeweils 6 Jungfrauen abgebildet sind, liegt sicher an der heiligen Zahl 12 ( 12 Apostel ), die sich immer wieder an Domportalen wiederfindet.
Sorry für die nicht ganz passende Ausrichtung am Boden!