Ein ganz großer nimmt seinen Hut...

Ein ganz großer nimmt seinen Hut...

Ich glaube, ich war noch ein 10jähriger Bub, als ich ihn das erste Mal in der Drehscheibe im ZDF erlebte – er kam wie ein Landsknecht mit langem Haar, Spitzbart , Hut und Wams daher und sang etwas von einem Mädchen, das eigentlich zu schade für ihn wäre. Ich selbst hörte damals noch Peter Alexander und Michael Holm ;-). Aber dieser kauzige Barde – der später noch ein steter Gast auf unserem Partyplattenteller werden sollte – hatte sich bereits festgebissen. In meiner Jugendzeit besaßen alle meine Freunde – rebellische - Platten von ihm. Seine Metamorphosen über Volks- und plattdeutsche Lieder, Arbeiterlieder und sanften Liebesballaden ließen keine Zweifel an seiner Authenzität aufkommen. Er befand sich eben, wie wir selbst auch, im steten – gelebten Wandel.
Vor einigen Jahren durfte ich ihn dann hier bei uns in Hof selbst einmal erleben – es war ein großer Abend mit einem großen Musiker! Ich glaube, ich habe damals dazu angemerkt, es sei für mich – als Nachgeborenen – wie ein Seminar für pensionierte Pädagogen gewesen - weil ich so viele altbekannte Lehrer im Publikum ausmachen konnte;-). Und nun tritt Hannes Wader, diese inzwischen fast 76-jährige Koriphähe der deutschen Liedermacherszene von der Bühne ab und hinterläßt noch eine Live-CD von seiner Abschiedstournee. Aber lassen wir den Meister selbst sprechen:

http://www.hanneswader.de/

OLYMPUS IMAGING CORP., E-P3, 5.6, 1/100, 1600