Opferwanne bei Karches

Opferwanne bei Karches

Die Bezeichnung stammt wohl aus dem 19. Jahrhundert, als man in romantischer Phantasie annahm, daß die im Fichtelgebirge auf Granitfelsen vielfach vorhandenen, schüsselartigen Eintiefungen in vorchristlicher Zeit zu Opferzwecken künstlich angelegt worden seien. Man brachte Kelten in Verbindung und nannte sie „Druiden- oder Opferschüsseln“.
Inzwischen geht man davon aus, daß diese Schüsseln und Wannen im Granit im Laufe der Zeit ausgehend von ehemals flachen Mulden in der gesteinsoberfläche durch Frostsprengungen entlang des Kornverbands und Auswaschung entstanden sind.
Betrachtet man die Mulde in der „Opferwanne“ näher, so erkennt man, daß deren Hohlform künstlich nachgearbeitet ist und daß einseitig eine tiefe und leicht verschließbare Ablaufrinne eingemeißelt worden ist.
Der Vergleich mit weltweit üblichen Verfahren zur Anreicherung von schweren Erzkörnen aus armen Roherzen durch Auswaschen („Läutern“) und Schweretrennung mittels Waschschüsseln („Seifen“) legt nahe, daß auch die Opferwanne bei der Aufbereitung von Eisen oder Zinnerzen genutzt wurde.
Der Standort der „Opferwanne“ ist hierbei bezeichnend. Er befindet sich nur unweit vom einem alten Stollen entfernt.

OLYMPUS IMAGING CORP., E-P3, 4.5, 1/80, 200